Reibeisenstimme versetzt Fans in Rage
Udo Dirkschneider präsentiert Heavy-Metal-Klassiker von „Accept“in der Stadthalle
TUTTLINGEN - Heavy-Metal-Sänger Udo Dirkschneider hat am Freitagabend mit seiner Tour „Back To The Roots Part 2“eine volle Tuttlinger Stadthalle in seinen Bann gezogen.
Bevor Udo Dirkschneider seinen großen Auftritt erlebte, versorgte die Band und Special Guest Raven die Tuttlinger mit dem passenden Sound. Während der Umbauphase konnten die Metal-Fans den Auftritt des Sängers kaum mehr erwarten und „Udo“-Rufe machten sich breit.
Dann kam er, der große Augenblick für die 1200 Besucher, die den Großen Saal der Stadthalle füllten. Das Licht verdunkelte sich, Jubelschreie wurden immer lauter, der Bass dröhnte so laut, dass die Wände der Stadthalle „wackelten“und ein grünes Bühnenlicht machte sich breit. Seine Musiker waren in Position, es folgte eine kleine Feuershow, Blitzlichtgewitter, Nebel und dann war auch er da – Udo Dirkschneider.
Rauswurf hält Udo nicht auf
Mit „Beast Inside“von der Band „Accept“begrüßte er die Tuttlinger, die er von Beginn an in Rage versetzte. Bis 1987 war er selbst der Frontman von „Accept“und erlebte während dieser Zeit seinen Durchbruch auf internationaler Bühne. Nach seinem Rauswurf gründete er selbst eine Band – U.D.O. Die Musiker wechselten im Anschluss häufig. In der Stadthalle präsentierte er seine aktuelle Besetzung, darunter sein Sohn Sven Dirkschneider, der das Schlagzeug lautstark und eindrucksvoll bediente.
Immer wieder wechselte das Bühnenlicht dank mehrerer Lichtershows. Der große Schriftzug „Dirkschneider“ragte über alle Köpfe hinweg, obwohl dieser nicht nötig gewesen wäre, denn ab dem ersten Ton war deutlich zu hören, wessen Auftritt Programm war. Ansonsten hielt er das Bühnenbild schlicht, lediglich zwei kleine Rampen führten zum Schlagzeuger, die von den Gitarristen mehrfach in Anspruch genommen wurden.
Zweite Abschiedstour
Viele seiner Hits aus „Accept“-Zeiten spielte er bei seiner Abschiedstour im vergangenen Jahr, die so erfolgreich wurde, dass er in diesem Jahr eine zweite hinterherschob und sie als „Back To The Roots Part 2“taufte. So kam er auch in Tuttlingen dem Wunsch vieler Fans nach und holte viele „Accept“-Klassiker aus der Schublade. Mit „Bulletproof “und „Midnight Mover“hob er seine außergewöhnliche Reibeisenstimme hervor, die durch das ganze Konzert hindurch kraftvoll und energiegeladen zu jeder Zeit den Nerv der 1200 Fans traf. Damit bewies der kleinste Mann auf der Bühne in dunklem Outfit, mit Halskette und schwarzen Handschuhen, dass er die Stimme von zeitlosen Metal-Hits besitzt und er den Heavy-Metal-Sound mit seinen 65 Jahren immer noch tief in sich trägt.
Zum Durchschnaufen blieb wenig Zeit. Ein „Accept“-Hit folgte nach dem anderen und spätestens bei „Breaker“stand die Stadthalle Kopf. Zwei schweißtreibende Stunden hielten viele Metal-Fans ohne Abkühlung nicht aus. Mit Bier und weiteren kühlen Getränken gönnten sie sich eine Verschnaufpause, ehe sie wieder abtanzten, die Hände nach Aufforderung von Dirkschneider Richtung Himmel streckten oder das Smartphone zückten, um dieses durchweg gelungene Konzert in Erinnerung zu behalten.
Das Beste gab es zum Schluss und darauf warteten viele: Bei „Princess of the Dawn“„Metal Heart“und „Balls to the Wall“brachen in der nahezu ausverkauften Stadthalle alle Dämme – die Hitze war in der Luft deutlich zu spüren. Wie sollte es auch anders sein, schließlich stand genau der Mann auf der Bühne, der diesen Songs in den Achtzigern im Original mit der Band „Accept“seine raue Stimme schenkte – Udo Dirkschneider. Die Fans kamen bei diesem schweißtreibenden Auftritt des 65-Jährigen voll auf ihre Kosten und bedankten sich mit viel Applaus und unzähligen Jubelschreien bei ihm.