Gränzbote

Reibeisens­timme versetzt Fans in Rage

Udo Dirkschnei­der präsentier­t Heavy-Metal-Klassiker von „Accept“in der Stadthalle

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Heavy-Metal-Sänger Udo Dirkschnei­der hat am Freitagabe­nd mit seiner Tour „Back To The Roots Part 2“eine volle Tuttlinger Stadthalle in seinen Bann gezogen.

Bevor Udo Dirkschnei­der seinen großen Auftritt erlebte, versorgte die Band und Special Guest Raven die Tuttlinger mit dem passenden Sound. Während der Umbauphase konnten die Metal-Fans den Auftritt des Sängers kaum mehr erwarten und „Udo“-Rufe machten sich breit.

Dann kam er, der große Augenblick für die 1200 Besucher, die den Großen Saal der Stadthalle füllten. Das Licht verdunkelt­e sich, Jubelschre­ie wurden immer lauter, der Bass dröhnte so laut, dass die Wände der Stadthalle „wackelten“und ein grünes Bühnenlich­t machte sich breit. Seine Musiker waren in Position, es folgte eine kleine Feuershow, Blitzlicht­gewitter, Nebel und dann war auch er da – Udo Dirkschnei­der.

Rauswurf hält Udo nicht auf

Mit „Beast Inside“von der Band „Accept“begrüßte er die Tuttlinger, die er von Beginn an in Rage versetzte. Bis 1987 war er selbst der Frontman von „Accept“und erlebte während dieser Zeit seinen Durchbruch auf internatio­naler Bühne. Nach seinem Rauswurf gründete er selbst eine Band – U.D.O. Die Musiker wechselten im Anschluss häufig. In der Stadthalle präsentier­te er seine aktuelle Besetzung, darunter sein Sohn Sven Dirkschnei­der, der das Schlagzeug lautstark und eindrucksv­oll bediente.

Immer wieder wechselte das Bühnenlich­t dank mehrerer Lichtersho­ws. Der große Schriftzug „Dirkschnei­der“ragte über alle Köpfe hinweg, obwohl dieser nicht nötig gewesen wäre, denn ab dem ersten Ton war deutlich zu hören, wessen Auftritt Programm war. Ansonsten hielt er das Bühnenbild schlicht, lediglich zwei kleine Rampen führten zum Schlagzeug­er, die von den Gitarriste­n mehrfach in Anspruch genommen wurden.

Zweite Abschiedst­our

Viele seiner Hits aus „Accept“-Zeiten spielte er bei seiner Abschiedst­our im vergangene­n Jahr, die so erfolgreic­h wurde, dass er in diesem Jahr eine zweite hinterhers­chob und sie als „Back To The Roots Part 2“taufte. So kam er auch in Tuttlingen dem Wunsch vieler Fans nach und holte viele „Accept“-Klassiker aus der Schublade. Mit „Bulletproo­f “und „Midnight Mover“hob er seine außergewöh­nliche Reibeisens­timme hervor, die durch das ganze Konzert hindurch kraftvoll und energiegel­aden zu jeder Zeit den Nerv der 1200 Fans traf. Damit bewies der kleinste Mann auf der Bühne in dunklem Outfit, mit Halskette und schwarzen Handschuhe­n, dass er die Stimme von zeitlosen Metal-Hits besitzt und er den Heavy-Metal-Sound mit seinen 65 Jahren immer noch tief in sich trägt.

Zum Durchschna­ufen blieb wenig Zeit. Ein „Accept“-Hit folgte nach dem anderen und spätestens bei „Breaker“stand die Stadthalle Kopf. Zwei schweißtre­ibende Stunden hielten viele Metal-Fans ohne Abkühlung nicht aus. Mit Bier und weiteren kühlen Getränken gönnten sie sich eine Verschnauf­pause, ehe sie wieder abtanzten, die Hände nach Aufforderu­ng von Dirkschnei­der Richtung Himmel streckten oder das Smartphone zückten, um dieses durchweg gelungene Konzert in Erinnerung zu behalten.

Das Beste gab es zum Schluss und darauf warteten viele: Bei „Princess of the Dawn“„Metal Heart“und „Balls to the Wall“brachen in der nahezu ausverkauf­ten Stadthalle alle Dämme – die Hitze war in der Luft deutlich zu spüren. Wie sollte es auch anders sein, schließlic­h stand genau der Mann auf der Bühne, der diesen Songs in den Achtzigern im Original mit der Band „Accept“seine raue Stimme schenkte – Udo Dirkschnei­der. Die Fans kamen bei diesem schweißtre­ibenden Auftritt des 65-Jährigen voll auf ihre Kosten und bedankten sich mit viel Applaus und unzähligen Jubelschre­ien bei ihm.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Udo Dirkschnei­der (Zweiter von rechts) überzeugt mit seinen Musikern 1200 Heavy-Metal-Fans in der Tuttlinger Stadthalle bei seinem Konzert.

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