Die Dominierer sind zurück
Frenzel und Rießle siegen in Ramsau und sorgen für Jubel bei den Kombinierern
(SID) Erst stürmte Eric Frenzel zu seinem ersten Saisonsieg, dann zog überraschend auch Fabian Rießle nach: Die deutschen Kombinierer haben mit zwei Siegen in zwei Rennen zum Abschluss des Jahres die aufstrebenden Norweger klar geschlagen und sind auf dem besten Weg, ihre Vormachtstellung aus dem vergangenen Winter wieder einzunehmen. „Das war ein Wochenende ganz nach meinem Geschmack. Vor allem, weil wir die Norweger wieder in die Schranken gewiesen haben“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch nach der beeindruckenden Vorstellung im österreichischen Ramsau.
Zum Mann des Wochenendes wurde der zu Saisonbeginn vor allem auf der Schanze noch schwächelnde Olympia-Dritte Rießle. Am Samstag musste sich der 26-Jährige aus Breitnau trotz großen Kampfes noch mit Rang zwei hinter Olympiasieger Frenzel begnügen. Als Frenzel 24 Stunden später mit 39 Grad Fieber das Bett hütete, nutzte Rießle die Gunst der Stunde und feierte den sechsten Sieg seiner Karriere.
„Gestern war ich ein bisschen traurig, dass ich auf der Zielgerade gestoppt wurde. Deshalb war die Lust heute größer, ganz oben zu stehen. Es war viel Schmerz dabei, aber wir hatten richtig gute Bretter unter den Füßen“, sagt Rießle. Als Bonbon erfüllte Rießle als dritter DSV-Kombinierer nach Frenzel und dem frisch gekürtem Sportler des Jahres, Johannes Rydzek, die Norm für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang.
Frenzel mit 42. Weltcupsieg
Damit hat die Mannschaft von Weinbuch nun schon drei der sechs Einzelrennen des Winters gewonnen. „Fabian hat heute das perfekte Rennen gemacht. Erst ist er nach vorne gelaufen, hat sich dann etwas ausgeruht und am Ende zugeschlagen“, sagte Weinbuch. Zuletzt hatten die Skandinavier in Lillehammer einen Dreifachsieg gefeiert.
Im Gesamtweltcup übernahm der Norweger Jan Schmid mit 333 Punkten die Führung. Rydzek (277), Rießle (221) und Frenzel (218) folgen auf den Rängen vier, sieben und acht.
Rekordweltmeister Rydzek musste sich dagegen trotz Aufholjagd mit dem fünften Rang begnügen. Schon am Samstag war der Allgäuer nach einem verpatzten Sprung nicht über den 21. Rang hinausgekommen und meinte: „Mund abputzen und weiter.“Vinzenz Geiger (Oberstdorf ) komplettierte mit den Rängen vier und sieben das erneut hervorragende deutsche Ergebnis. Am Samstag hatte Frenzel noch ohne gesundheitliche Probleme seinen 42. Weltcupsieg gefeiert. In der ewigen Bestenliste rückte er damit an den führenden Finnen Hannu Manninen (48 Erfolge) heran.