Irrungen um die Silberhochzeit
Musikverein Zimmern feiert Erfolg mit Theaterstück
IMMENDINGEN-ZIMMERN (frdr) Das Weihnachtstheater gehört seit Jahrzehnten zu Zimmern wie der Christbaum. Dabei ist der Erfolg alleine schon durch die talentierten Laienschauspieler, aber auch die bewährte Regie von Jürgen Ebertsch vorprogrammiert. Mit dem Stück „Die Silberhochzeit oder: Lieber einen Mann als gar kein Ärger“, nahm sich das Ensemble ein Familiendrama mit pfiffigen Pointen, doppeldeutigen Bemerkungen und offensiven Dialogen vor, verbunden mit einem Schuss Ironie.
Viel Szenenapplaus und tosender Beifall am Ende, war den acht Akteuren nach den drei über zweistündigen Aufführungen gewiss.
Nach Einstimmung durch die Bläserjugend und der Vorhang aufgegangen war, konnte im Saal herzhaft gelacht werden: Es war ein warmer Sommertag, doch im Wohnzimmer der Familie Fetzer steht immer noch der Weihnachtsbaum, an dem sich mit letzter Kraft einige Nadeln festhalten. Die Wohnung versinkt im Chaos, denn die Umgebung des Christbaums wurde von Emil, dem Herrn des Hauses (Manuel Vögele) zum Sperrgebiet erklärt.
Schließlich stehen 30 Liter Bier auf dem Spiel, die Emil von Max Müller (Florian Vögele) erhält, wenn es sein Baum länger aushält als der seines Freundes Oswald (Günther Klostermann). Mitten in dem Wettbewerb keimt bei Emil und seiner Frau Betty (Steffi Schmidt) der Verdacht, man könne in einer Woche Silberhochzeit feiern.
Auch sein Freund Oswald, der den Fehler des Lebens im gleichen Jahr begangen hat, kann sich auch nicht so recht erinnern. Betty und Oswalds Frau Helga (Dagmar Schmidt-Sapski) wollen groß feiern und erwarten Geschenke für ihr Durchhaltevermögen, doch die Männer sind anderer Meinung.
Emil gerät in Panik, als Betty die Anreise der Erbtante Edith (Kerstin Zeller) zur Silberhochzeit verkündet. Schnell wird allen klar, dass man den Erwartungen der Erbtante wohl in keiner Weise gerecht werden wird.
Sohn Stefan (Daniel Wendel) der mit Ach und Krach seine Schlosserlehre geschafft hat, ist Zahnarzt und mit der schicken Susi (Maria Bühler ) zusammen. Die Familie verkehrt, statt mit Oswald und Frau Helga, die nicht mit Intelligenz gesegnet sind, in höchsten Kreisen. Guter Rat ist teuer, schließlich baut Emils gesamte Altersvorsorge auf Tante Edith auf und man will auf keinen Fall enterbt werden.