Kurz berichtet
OSZE sieht massive Gefahr für die Pressefreiheit
WIEN (dpa) - Die Sicherheit von Reportern und die Pressefreiheit im Allgemeinen sind nach Einschätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) so stark bedroht wie schon lange nicht mehr. Unter dem Deckmantel angeblicher nationaler Sicherheitsinteressen werde versucht, so viele kritische Stimmen wie möglich mundtot zu machen, sagte der Beauftragte für Medienfreiheit der OSZE, Harlem Désir. Nach Angaben der OSZE sitzen in den 57 Mitgliedstaaten mehr als 170 Reporter in Haft. Die meisten davon seien in der Türkei.
Erdogan: Nachkriegsordnung in Syrien ohne Assad
ISTANBUL (dpa) - Eine Nachkriegsordnung in Syrien mit Präsident Baschar al-Assad an der Spitze ist für den türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan unvorstellbar. „In Syrien mit Assad zu gehen, funktioniert absolut nicht“, sagte er laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu. Assad sei ein „Terrorist“, fügte Erdogan hinzu. Man könne keine Zukunft mit einem Präsidenten planen, der „fast eine Millionen Bürger getötet“habe. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) hat nach Angaben der US-geführten Internationalen Militärkoalition fast alle ihre Kämpfer verloren. An der Grenze zwischen Syrien und dem Irak befänden sich weniger als 1000 der Dschihadisten, teilte das Bündnis mit. Zudem seien mehr als 98 Prozent des Gebiets, das die Terrorgruppe erobert hatte, befreit.
Belehrung für „unislamisch“gekleidete Iranerinnen
TEHERAN (dpa) - Die Polizei im streng islamischen Iran will Frauen, die sich auf den Straßen „unislamisch“kleiden oder benehmen, belehren statt bestrafen. „Frauen, die die islamischen Vorschriften nicht beachten, werden nicht mehr auf die Wache gebracht“, sagte Teherans Polizeichef Hussein Rahimi. Vielmehr würden sie gebeten, an Lehrklassen teilzunehmen, „um ihre Sichtweise und ihr Benehmen zu korrigieren“, sagte Rahimi. In Iran müssen alle Frauen und Mädchen ab neun Jahren in der Öffentlichkeit ein Kopftuch und einen langen, weiten Mantel tragen.
Liberia: Wahlsieg Weahs zeichnet sich ab
GENF/MONROVIA (epd) - Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Liberia zeichnet sich ein Sieg von Ex-Fußballstar George Weah ab. Nach Angaben örtlicher Medien holte Weah in zwölf der 15 Provinzen des westafrikanischen Landes die Mehrheit. Herausforderer Joseph Boakai, bisher Vizepräsident, gewann in zwei Provinzen.