Ensemble ohne Namen zeigt große Qualität
Weihnachtskonzert in der Auferstehungskirche vor voll besetzten Reihen
TUTTLINGEN - Einen Tag vor Heiligabend haben sieben ausgezeichnete Bläser unter der Leitung des Posaunisten und Euphoniumspielers Matthias Schneider ein Weihnachtskonzert in der Tuttlinger Auferstehungskirche gegeben. Dieses Ensemble, seit fünf Jahren ohne Namen, ist so bekannt, dass die Kirche mit Zuhörern voll besetzt war. Matthias Schneider, inzwischen praktizierender Arzt, muss seine Mitspieler inzwischen aus ganz Deutschland nach Tuttlingen holen, um mit ihnen ein komplettes Konzert einzuüben.
Dieses begann mit „Joy to the World“von Enrique Crespo, im Arrangement von Matthias Schneider mit Weihnachtsliedern aus aller Welt, beginnend mit „Es ist ein Ros entsprungen“und endend mit „Adeste fideles“in wirkungsvollen Sätzen. Aus Bachs Weihnachtsoratorium, auch im Arrangement von Matthias Schneider, hörte man erst die Alt-Arie „Bereite dich Zion“, wobei Andreas Pfitscher die Solostimme auf dem Flügelhorn spielte.
Es ist kaum zu fassen, mit welcher Leichtigkeit und Brillanz sie die für Streichorchester, Flöten und Oboen geschriebene Musik zum Vergnügen der Zuhörer spielten. Großartig war der Schlusschor aus dem Weihnachtsoratorium mit den Trompetern Johannes Elsässer, Jonas Schneider, Manuel Hellmann und Andreas Pfitscher, den Posaunisten Matthias Schneider, Benedikt Elsässer und dem Tubisten Fabian Zepf.
Gedenken an Geschwister Scholl
Matthias und Jonas Schneider trafen einst in Amerika den Trompeter Coleb Hudson, der das ergreifende Werk „White Rose Elegy“auf den Tod der Geschwister Scholl im Dritten Reich schrieb. Auf ihr Bitten hin arrangierte Hudson dies für ihre Besetzung, das man nun dankbar in der Auferstehungskirche erleben durfte.
Mit Raffinesse und viel Tempo fügte das Ensemble die wieder von Matthias Schneider arrangierte Filmmusik „Kevin allein zu Haus“in das Programm ein. Ruhige Musik kam danach mit „Christmas Lullaby“von John Rutter ins Programm, man meinte, Engelein wiegen das Kind in der Krippe.
Die Musik ging wieder zurück zu Weihnachten. In „A Carol Fantasy“von John Iveson erklangen die Lieder „Hört der Engel helle Lieder” und „Away in a Manger“. Es gab noch eine Zugabe. Nach einem Vorspiel setzten die Musiker ihre Instrumenten ab und sangen in schönem mehrstimmigen Satz das schönste aller Weihnachtslieder: „Stille Nacht“. Danach durften auch all die Zuhörer dieses Lied zur Bläserbegleitung mitsingen.
In der Konzertmitte gab Adrian Gibson einen Jahresrückblick des Fördervereins der Auferstehungskirche „Fakt“, dem danach die Spenden am Ausgang galten.