Der Möbelhändler im Liebeswahn
Männergesangsverein Gunningen bringt das Lustspiel „Tohuwabohu“auf die Bühne
GUNNINGEN - „Tohuwabohu“, so lautet der Titel der Komödie in drei Akten von Walter G. Pfaus, mit der die Theatergruppe des Männergesangvereins Gunningen seine Gäste am Abend des Zweiten Weihnachtsfeiertags unterhalten hat. Zunächst bildete sich am Einlass eine lange Warteschlange, denn die Hohenkarpfen-Halle war bis auf den letzten Platz ausverkauft.
In dem Stück ging es um die versuchten amourösen Abenteuer des Möbelhändlers Thomas Pranger (Jochen Weiß) mit der Stoffmuster-Vertreterin Lea Hardt (Brigitte Kaupp) und seiner Gattin Gundi (Carina Merz) mit ihrem Bekannten Frank Haberer (Franz Sahler).
Die Geschichte erhält weiteres Potenzial für Verwirrungen durch die Nachricht der Tochter Rachel (Mirja Bohnert-Kraus), die ankündigt, dass sich ihr Bräutigam Gerd Maske (Edwin Merz) vorstellen würde.
Charme durch Schwäbisch
Die Sekretärin Doris Störer (Ursula Schröder) macht ihrem Namen zwar alle Ehre, indem sie ständig hereinplatzt, doch zuletzt erweist sie sich als Retterin von Gundi Pranger. Mitarbeiter Herbert Knurr (Rolf Kaupp) rettet für Thomas Pranger die Situation, indem er sich der Vertreterin Lea Hardt annimmt.
Zum Brüllen komisch spielte Jochen Weiß den ewig verwirrten Firmenchef, der Namen und Termin durcheinander bringt. Bei ihm „ziehen alle an einem Boot und sitzen alle an einem Strang“, oder er ruft aus „dem Hammel sein Drink, äh, dem Himmel sei Dank“.
Als Hauptdarsteller hatte Jochen Weiß den größten Anteil des Textes zu lernen. Als erfahrener Theaterspieler hat er diese Aufgaben bestens gemeistert. Weiteren Charme hatte das Stück, weil alle Darsteller, außer der Stoffmuster-Vertreterin, schwäbisch sprachen. So konnten sich die Zuschauer in der Vorstellung zu Hause fühlen. Die Möbel schufen ei- ne stilechte Kulisse für das Stück. Auch alle weiteren Rollen hatte die Regisseurin Hannelore Distel bestens besetzt. Edwin Merz verstärkte, als aus der Schweiz kommender Bräutigam, seine Rolle mit gekonntem „Schwiitzerdütsch“.
Der komische „Werbeschläfer“
Franz Sahler, als Frank Haberer, das verhinderte Date von Gundi Pranger, wurde in der Handlung als „Werbe- schläfer“auf dem Sofa in der Möbelausstellung „versteckt“. Obwohl er in der Rolle überwiegend schlafend zu sehen war, trug auch er zur Komik der Handlung bei, denn er musste doch einiges über sich ergehen lassen.
Am Ende des Abends hatten die Zuschauer vergnügliche Stunden erlebt, für die sie die Schauspieler auf der Bühne der Hohenkarpfen-Halle mit reichlich Applaus belohnten.