In der „Gedächtnislücke“steckt Zündstoff
Theatergruppe Hausen bringt einen turbulenten Dorfschwank auf die Bühne
HAUSEN O.V. - Sie haben es meisterhaft geschafft, die Mitglieder der Theatergruppe: In jedem der drei Akte des Lustspiels „Die Gedächtnislücke“von Bernd Gombold an der Premiere am Zweiten Weihnachtsfeiertag gab es stürmischen Beifall.
Schon beim Anblick des stressgeplagten und pillenschluckenden Bürgermeisters Franz Kübele (Martin Haller) und seines schlitzohrigen Amtsboten Sepp Schäufele (Matthias Haller) und der neugierigen Schwatzbase Emma (Birgit Brugger) gab es Grund zum Lachen. Und dann noch die bestimmende Bürgermeister-Gattin Helene (Silke Maurer), die gutaussehende Sekretärin Hannelore (Susanne Hauser) und der energische Vorsitzende der Musikkamerad- schaft, Anton (Marco Brugger), brachten das Fass zum Überlaufen und strapazierten das Zwerchfell. Nicht zu vergessen auch die überkandidelte Ludwiga Silberstein (Lea Klaiber) mit ihrem ängstlichen Ehemann Heinz-Harald (Maximilian Mauthe), der überdrehte lispelnde Psychiater Gottlieb Schippenschein (Rainer Hauser) mit der Debütantin Claudia Steiner als heiratswillige Rosalinde Schneckenberger.
Die Rollen in dem Lustspiel waren so gut besetzt, dass jeder Schauspieler sie zu einer Paraderolle entwickelte, zumal sich die Mimen in ih- rer zweiten Haut richtig wohl zu fühlen schienen. Deshalb gelang es der Truppe einmal mehr, ein Feuerwerk der guten Laune zu entfachen, bei dem der zündende Funke zwischen Bühne und Saal schnell übersprang. Die zehn Schauspieler präsentierten sich unter der Regie von Harald Klai- ber mit Wolfgang Klaiber in Doppelfunktion als Souffleur in Höchstform.
Keine Sekunde Leerlauf
In „Die Gedächtnislücke“steckte auch jede Menge Zündstoff. Der Lieblingsautor der Gruppe, Bernd Gombold, lässt in seiner Komödie an keiner Stelle Leerlauf entstehen, so dass Missverständnisse, gute Ratschläge und vor allem die lügenhaften Informationen des Amtsboten Sepp im fliegenden Wechsel das Zuschauerherz ergötzen.
Eines ist jedoch sicher: In Hausen dürfen die Glocken weiterhin läuten, die „Guller“auf den Misten krähen und die Musikkameradschaft darf für die Feier ihres 90-jährigen Bestehens 2018 so oft proben, wie nötig. Doch Franz Kübele, stressgeplagter Bürgermeister der ländlichen Gemeinde Hausen, ist vom Pech verfolgt. Zuerst vergisst er seinen Hochzeitstag. Dann kreuzt, wie jeden Tag, das Ehepaar Sil- berstein auf, um sich über den krähenden Hahn, die probende Blaskapelle und die Kirchturmglocken zu beschweren. Franz Kübele ist bereit, in allem nachzugeben, aber wie soll er einem Hahn das Krähen verbieten?
Die Glocken hingegen will er abhängen. Der Versuch geht allerdings schief, und Franz erhält einen Schlag auf den Kopf, der ihm das Gedächtnis der vergangenen fünf Jahre raubt. Diese Situation nutzt der gerissene Amtsdiener Sepp geschickt aus. Zunächst sorgt er für seine Beförderung. Dann löst er die Probleme der Silbersteins auf seine Weise. Auch die Sekretärin Hannelore trägt mit einer Heiratsanzeige dazu bei, dass die Lage in der Amtsstube alsbald eskaliert.