Bilder, die unter die Haut gehen
Kolpingfamilie Spaichingen zeigt den Dokumentarfilm „Outcasts“
SPAICHINGEN (pm) - Die Kolpingfamilie Spaichingen hat kürzlich den Dokumentarfilm „Outcasts“von Grassroots Films aus New York im Edith-Stein-Haus gezeigt. BronxBrother Paulus Maria CFR von den Franziskanern der Erneuerung und Gründer der „Ostwindmission“stellte den Film vor. Anschließend fand ein reger Austausch zwischen den gut 70 Besuchern und Pater Paulus statt. Der Film ist das Resultat aus sieben Jahren Arbeit. Laut Pressemitteilung zeigt er „eindrucksvoll das Leben von Menschen am Rande der Gesellschaft und die knallharte Arbeit der Franziskaner der Erneuerung in den Brennpunkten und Ghettos dieser Welt“. Outcasts zeigt, wie sich einige Männer international „um die kümmern, die keiner mehr will“. Um die „Ausgestoßenen“: Drogensüchtige, AIDS-Kranke, Langzeit-Arbeitslose. Die katholische Ordensgemeinschaft der Franziskaner der Erneuerung setzt mit ihrem Leben ein Zeichen: „Jeder Mensch zählt für sie und hat Würde“, so die Pressemitteilung. „So wagen sie sich selbst in Gebiete, wo Mord, Totschlag und Finsternis auf der Tagesordnung stehen, mit nichts als mit Liebe bewaffnet.“
Durch seine Missionstätigkeit pendelt P. Paulus vor allem zwischen New York, Irland, England und Deutschland zu sozialen Brennpunkten. Im Radio und bei Großveranstaltungen ist er laut Pressemitteilung als Redner gefragt.
Die bewegendste Szene des Films findet wahrscheinlich in Bradford, England, statt: Die Kameramannschaft folgt einer jungen Frau in ein Sprunghaus, in dem sich die Mädchen Drogen spritzen. Als Einspieler sahen die Spaichinger Zuschauer idyllische Szenen eines geliebten, glücklichen, sorgenfreien kleinen Mädchens – das Mädchen, das diese Frau einmal war, oder vielleicht das Mädchen, das sie gerne hätte sein wollen. Wer könnte diese Person gewesen sein, wenn ihr statt Missbrauchs und Missachtung Liebe gezeigt worden wäre? Sie spricht von ihrer Hoffnung: „Kein Hunger mehr und irgendwohin, wo es warm ist.”
Pater Paulus begründete sein Tun: „Ich möchte ein Zeichen für Gottes Liebe zu den Menschen sein – und sie an Gottes Liebe für sie erinnern. Denn er liebt sie, selbst in den widrigsten Situationen”.
Die Kolpingfamilie bedankte sich bei den Claretinern vom Dreifaltigkeitsberg, die Pater Paulus für eine Nacht bei sich aufgenommen haben. Der Ausschuss mit ihrem Präses Pfarrer Aubele organisierte diesen bewegenden Abend.