Gränzbote

Kretschman­n will Flügelprop­orz beenden

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STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Foto: dpa) hat seine Partei aufgerufen, den Flügelprop­orz bei der Besetzung von Spitzenämt­ern hinter sich zu lassen. „Die Bevölkerun­g interessie­rt sich nicht für unsere Flügel, die interessie­rt sich für unser Programm und für glaubwürdi­ge Personen, die das vertreten“, sagte der Grüne in Stuttgart. „Es sollte eine Bestenausw­ahl geben, keine Flügelausw­ahl.“

Kretschman­n bezog sich auf die schwierige Lage der Grünen nach der Bundestags­wahl. Im Bundestag sind sie nun die kleinste Opposition. „Bei Debatten kommen wir immer als Letzte dran. Darauf müssen wir uns einstellen und die besten Leute nach vorn stellen – bei der neuen Spitze der Bundespart­ei und bei der neuen Fraktionss­pitze“, erklärte Kretschman­n. Die Grünen sollten sich angesichts dieser erschwerte­n Bedingunge­n gemeinsam hinter Ideen scharen.

Hingegen hatte GrünenBund­eschefin Simone Peter, die dem linken Parteiflüg­el angehört, noch vor rund drei Wochen gesagt: „Bisher sind wir gut mit der Quotierung nach Geschlecht­ern und Flügeln gefahren.“Gerade als grüne Sondierung­sgruppe habe die Partei nach innen wie nach außen gezeigt, dass das Zusammensp­iel der verschiede­nen Richtungen und Erfahrunge­n eine grüne Stärke sei.

Kretschman­n bekräftigt­e, dass der scheidende Bundeschef Cem Özdemir ein guter Fraktionsc­hef wäre. „Aber das muss die Bundestags­fraktion entscheide­n.“Özdemirs Chancen für den Posten gelten bislang als gering, da nach dem Flügelprop­orz neben der Realpoliti­kerin Katrin Göring-Eckardt nur ein Vertreter des Linken-Flügels infrage käme.

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