VW will Sonderprüfer gerichtlich verhindern
FRANKFURT (AFP) - Der Volkswagen-Konzern wehrt sich vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen einen Sonderprüfer zur Abgasaffäre. Allerdings lehnte das höchste deutsche Gericht in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss den Antrag ab, mit einer einstweiligen Anordnung die Sonderprüfung bis zu einer endgültigen Entscheidung zu untersagen. Der Fall wird das Gericht aber weiter beschäftigen.
Der Konzern bestätigte am Freitag, eine Verfassungsbeschwerde eingereicht zu haben. Details wollte ein Sprecher aber nicht nennen. „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR hatten zuvor berichtet, dass der Konzern das Verfassungsgericht angerufen habe, um einen Sonderprüfer zu verhindern.
Das Oberlandesgericht Celle hatte Mitte November entschieden, dass der Konzern zur Aufklärung der Dieselaffäre einen externen Sonderprüfer einsetzen muss. Von der Deutschen Schutzvereinigung
Arbeitgeberpräsident fordert Fachkräftestrategie
BERLIN (dpa) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat eine umfassende Fachkräftestrategie gefordert. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass trotz schrumpfender Bevölkerung auch 2030 und 2040 noch 45 Millionen Menschen einer Arbeit nachgehen“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Freitag in Berlin. Notwendig sei eine bessere individuelle Förderung für rund eine Million Langzeitarbeitslose sowie eine flächendeckende Ganztagskinderbetreuung, damit mehr Eltern und Alleinerziehende vollzeitnah arbeiten können. Kramer sprach sich außerdem für mehr gezielte Zuwanderung in Ausbildung und Arbeit aus.
Airbus schließt größten Auftrag der Geschichte ab
TOULOUSE (AFP) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat den größten Auftrag seiner Konzerngeschichte noch vor Jahresende unter Dach und Fach gebracht. Die Vereinbarung über den Verkauf von 430 Mittelstreckenflugzeugen der Familie A320neo an die US-Investmentgesellschaft Indigo Partners sei abgeschlossen, teilte Airbus am Donnerstagabend mit. Der Auftrag hat einen Wert von knapp 50 Milliarden US-Dollar, allerdings zum Listenpreis. Bei großen Bestellungen erhält der Käufer in der Regel Rabatt. Indigo Partners ist eine US-Investmentgesellschaft, die an Billigfluggesellschaften Maschinen vermietet. für Wertpapierbesitz (DSW) vertretene Aktionäre waren vor Gericht gezogen.
Zu den Hintergründen der Verfassungsbeschwerde äußere sich Volkswagen mit Blick auf das laufende Verfahren nicht, sagte der Konzernsprecher. Er verwies aber darauf, dass der Konzern bereits „in großem Umfang Sachverhaltsaufklärung“betreibe. Den Recherchen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR zufolge argumentiert VW, durch die Entscheidung des OLG Celle in seinen Grundrechten verletzt worden zu sein.
In einem bereits am 20. Dezember ergangenen Beschluss des Verfassungsgerichts, der am Freitag veröffentlicht wurde, wurde zunächst der Antrag auf einstweilige Anordnung im Streit um den Sonderprüfer abgelehnt. Die Voraussetzungen dafür seien nicht gegeben, erklärte das Gericht. In der Hauptsache sei aber noch nicht entschieden, sagte eine Gerichtssprecherin. (Foto: dpa)
Deutscher Aktienindex Dax schafft sattes Jahresplus
FRANKFURT (dpa) - Die Jahresendrallye am deutschen Aktienmarkt ist 2017 zwar ins Wasser gefallen – und auch die Marke von 13 000 Punkten hat der Dax am letzten Handelstag nicht verteidigen können. Über das Börsenjahr insgesamt können die Anleger aber keineswegs klagen: Auf Jahressicht legte der Dax ein Plus von 12,5 Prozent hin – deutlich mehr als im Schnitt der vergangenen Jahre. Das deutsche Börsenbarometer verbuchte das sechste Gewinnjahr in Folge. In diesem Zeitraum erholte sich der Dax vollends von der 2007 ausgebrochenen Finanzkrise – und erklomm im Jahresverlauf einen Rekordstand von gut 13 525 Punkten. Am letzten Handelstag des Jahres ging es indes – belastet vom Anstieg der europäischen Gemeinschaftswährung Euro – um 0,48 Prozent auf 12 918 Punkte abwärts. Mit Blick auf Einzelwerte lagen die Aktien der Lufthansa mit einem Kursplus von rund 150 Prozent ganz oben. Am Indexende notierten die Aktien von ProSiebenSat.1 mit einem Jahresverlust von fast 22 Prozent.
Inflation auf höchstem Stand seit fünf Jahren
WIESBADEN (dpa) - Die Inflation in Deutschland ist 2017 auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Jahresdurchschnitt um 1,8 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Einen stärkeren Zuwachs hatte es zuletzt 2012 mit 2,0 Prozent gegeben. Für 2016 hatte die Wiesbadener Behörde eine Teuerungsrate von 0,5 Prozent berechnet. Vor allem höhere Mieten sowie steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise hatten zuletzt die Inflation angetrieben. Zum Jahresende verringerte sich der Preisauftrieb leicht. Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent. Im November waren es noch 1,8 Prozent.