Eine Reise entlang des Albtraufs
Tuttlingen und das Donautal sind Teil des Buchs von Jörg Nädelin
DONAUTAL - „Den Albtrauf entdecken“, so lautet der Titel des Buches, das der Autor Jörg Nädelin aus Waldenburg im Hohenlohekreis geschrieben hat. Es hat 440 Seiten und kostet 49,80 Euro. 80 Seiten widmet der Autor dem Donautal von Fürstenberg bis nach Ulm. Nädelin stellt Berge, Burgen, Städte und die Natur vor, die entlang der Donau und des Albtraufs liegen. Die Leser sollen vor allem von der Geschichte dieser Orte erfahren. Drei Jahre lang habe Nädelin geschrieben und fotografiert, bis das Buch fertig war.
Das Buch beginnt mit einem geschichtlichen Überblick zur Besiedelung der Albtrauf-Regionen ab der Steinzeit. Nach einem Kartenüberblick beginnt das Kapitel über das Donautal mit Bildern und der Geschichte des 918 Meter hohen Fürstenbergs. Über die Kreisstadt Tuttlingen erfährt man unter anderem, dass sich in römischer Zeit auf dem Gebiet der Tuttlinger Altstadt vermutlich ein Kastell befand, das unter anderem mit dem Rathaus von 1804 überbaut worden ist. „Das Stadtrecht ist erst 1338 belegt, obwohl eine frühere Datierung angenommen wird.“1803 brannte die Stadt innerhalb der Stadtmauern vollständig ab. „Tuttlingen wurde neu erbaut, mit quadratisch angelegten Gebäuden und rechtwinkeligen Straßen“, schreibt Nädelin. Die Burg Honberg sei eine Besonderheit: „Sie verkörpert als Neuschöpfung und einzigem Burgneubau im 15. Jahrhundert den Typ einer Frühfestung, die keiner Ritterburg, aber auch keiner Landesfestung entspricht.“Aktuelle Fotos und alte Kupferstiche illustrieren die geschichtlichen Abrisse.
Nach Tuttlingen fließt die Donau vorbei an Mühlheim, Fridingen, dem Kloster Beuron und Sigmaringen. „Der Donaudurchbruch ab Fridingen Nädelin ist der spektakulärste Talabschnitt, der die Albhochfläche unterbricht“, schreibt Nädelin. Auf eine Länge von 20 Kilometern fallen steile Jurafelsen, Burgen und Ruinen auf. So wird unter anderem die Geschichte der Schlösser Bronnen und Werenwag erzählt. Auch das Kloster Beuron und die Burg Wildenstein finden sich in dem Buch wieder. In Sigmaringen erfährt der Leser viel über das Hohenzollernschloss, unter anderem werden alte Postkarten gezeigt.
Reise führt den Leser über Ulm bis Donauwörth
Auch die Mittelalterbaustelle Campus Galli bei Meßkirch hat einen eigenen Abschnitt. Die literarische Reise setzt sich fort über Scheer, Mengen, die Heuneburg, Riedlingen, bis nach Ulm. Weiter geht es über die Südwestalb, die Mittlere Alb und die Ostalb bis schließlich nach Nördlingen und Donauwörth in Bayern.
Der 70-jährige Nädelin ist pensionierter Schulamtsdirektor und Schulleiter. Zum Schreiben kam er, als er die Geschichte seiner Familie niederschrieb. Sein erstes Buch als Selbstverleger erschien 2012, es trägt den Titel „Lebenswege – Unterwegs in sechs Jahrzehnten“: 17 Angehörige des Jahrgangs 1947 haben daran mitgewirkt.
Durch die enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Albstadt-Ebingen kam Nädelin auf die Idee, ein Buch über die Regionen entlang des Albtraufs anzufertigen. „Es ist eine interessante und abwechslungsreiche Landschaft“, sagt Nädelin. Das Buch soll Außenstehenden zudem einen Überblick verschaffen. Da Nädelin es als Selbstverleger herausbringt, lässt er nur kleine Auflagen drucken. Im September dieses Jahres erschien die erste Auflage mit 100 Exemplaren, im Dezember die zweite. Eine dritte ist bereits bestellt. Der Selbstverleger arbeitet zudem mit den OsianderBuchhandlungen zusammen. Das Buch ist über die OsianderBuchhandlungen erhältlich oder im Internet unter
www.naedelin.de