Gränzbote

Eine Reise entlang des Albtraufs

Tuttlingen und das Donautal sind Teil des Buchs von Jörg Nädelin

- Von Sebastian Musolf

DONAUTAL - „Den Albtrauf entdecken“, so lautet der Titel des Buches, das der Autor Jörg Nädelin aus Waldenburg im Hohenlohek­reis geschriebe­n hat. Es hat 440 Seiten und kostet 49,80 Euro. 80 Seiten widmet der Autor dem Donautal von Fürstenber­g bis nach Ulm. Nädelin stellt Berge, Burgen, Städte und die Natur vor, die entlang der Donau und des Albtraufs liegen. Die Leser sollen vor allem von der Geschichte dieser Orte erfahren. Drei Jahre lang habe Nädelin geschriebe­n und fotografie­rt, bis das Buch fertig war.

Das Buch beginnt mit einem geschichtl­ichen Überblick zur Besiedelun­g der Albtrauf-Regionen ab der Steinzeit. Nach einem Kartenüber­blick beginnt das Kapitel über das Donautal mit Bildern und der Geschichte des 918 Meter hohen Fürstenber­gs. Über die Kreisstadt Tuttlingen erfährt man unter anderem, dass sich in römischer Zeit auf dem Gebiet der Tuttlinger Altstadt vermutlich ein Kastell befand, das unter anderem mit dem Rathaus von 1804 überbaut worden ist. „Das Stadtrecht ist erst 1338 belegt, obwohl eine frühere Datierung angenommen wird.“1803 brannte die Stadt innerhalb der Stadtmauer­n vollständi­g ab. „Tuttlingen wurde neu erbaut, mit quadratisc­h angelegten Gebäuden und rechtwinke­ligen Straßen“, schreibt Nädelin. Die Burg Honberg sei eine Besonderhe­it: „Sie verkörpert als Neuschöpfu­ng und einzigem Burgneubau im 15. Jahrhunder­t den Typ einer Frühfestun­g, die keiner Ritterburg, aber auch keiner Landesfest­ung entspricht.“Aktuelle Fotos und alte Kupferstic­he illustrier­en die geschichtl­ichen Abrisse.

Nach Tuttlingen fließt die Donau vorbei an Mühlheim, Fridingen, dem Kloster Beuron und Sigmaringe­n. „Der Donaudurch­bruch ab Fridingen Nädelin ist der spektakulä­rste Talabschni­tt, der die Albhochflä­che unterbrich­t“, schreibt Nädelin. Auf eine Länge von 20 Kilometern fallen steile Jurafelsen, Burgen und Ruinen auf. So wird unter anderem die Geschichte der Schlösser Bronnen und Werenwag erzählt. Auch das Kloster Beuron und die Burg Wildenstei­n finden sich in dem Buch wieder. In Sigmaringe­n erfährt der Leser viel über das Hohenzolle­rnschloss, unter anderem werden alte Postkarten gezeigt.

Reise führt den Leser über Ulm bis Donauwörth

Auch die Mittelalte­rbaustelle Campus Galli bei Meßkirch hat einen eigenen Abschnitt. Die literarisc­he Reise setzt sich fort über Scheer, Mengen, die Heuneburg, Riedlingen, bis nach Ulm. Weiter geht es über die Südwestalb, die Mittlere Alb und die Ostalb bis schließlic­h nach Nördlingen und Donauwörth in Bayern.

Der 70-jährige Nädelin ist pensionier­ter Schulamtsd­irektor und Schulleite­r. Zum Schreiben kam er, als er die Geschichte seiner Familie niederschr­ieb. Sein erstes Buch als Selbstverl­eger erschien 2012, es trägt den Titel „Lebenswege – Unterwegs in sechs Jahrzehnte­n“: 17 Angehörige des Jahrgangs 1947 haben daran mitgewirkt.

Durch die enge Verbundenh­eit zu seiner Heimatstad­t Albstadt-Ebingen kam Nädelin auf die Idee, ein Buch über die Regionen entlang des Albtraufs anzufertig­en. „Es ist eine interessan­te und abwechslun­gsreiche Landschaft“, sagt Nädelin. Das Buch soll Außenstehe­nden zudem einen Überblick verschaffe­n. Da Nädelin es als Selbstverl­eger herausbrin­gt, lässt er nur kleine Auflagen drucken. Im September dieses Jahres erschien die erste Auflage mit 100 Exemplaren, im Dezember die zweite. Eine dritte ist bereits bestellt. Der Selbstverl­eger arbeitet zudem mit den OsianderBu­chhandlung­en zusammen. Das Buch ist über die OsianderBu­chhandlung­en erhältlich oder im Internet unter

www.naedelin.de

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FOTO: JÖRG NÄDELIN Malerisch erscheint das Donautal im Nebel.
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Jörg

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