Gränzbote

Eine Show der Extraklass­e

Die Turngala begeistert das Publikum – 1200 Beuscher in der Halle

- Von Rainer Bombardi

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Eine fantastisc­he Show, vielfältig und bunt haben der Schwäbisch­e und Badische Turnerbund in ihrer Turngala in der Deutenberg-Sporthalle in VSSchwenni­ngen am Mittwochab­end präsentier­t. Rund 1200 Besucher waren in die Halle gekommen.

Lokale Turngruppe­n eröffneten ein Event, das zwei Stunden lang offenlegte, worin der Spaß und die Freude am Turnen besteht. Einer der Höhepunkte war eine Aufführung von Deutschlan­ds ältester Turnerin Johanna Quaas aus Halle, die mit ihren 92 Jahren eine Vorführung am Barren aufs Parkett zauberte. Einmal mehr begeistert­e das in diesem Jahr unter der Regie von Claudia Marx choreograf­ierte Programm auf Grund seiner Fülle an akrobatisc­h und turnerisch­en Höchstleis­tungen. Sie waren gespickt mit einer Prise Komik und einem geflügelt wirkenden Ablauf und trugen ihren Anteil zu einem audiovisue­llen Erlebnis bei, dessen Motto mit dem Titel „Kaleidosko­p“treffsiche­r gewählt war.

In 20 Aufführung­en renommiert­er, nationaler und internatio­naler Sportler, Künstler und Akrobaten war die Turngala an Dynamik kaum zu überbieten und zog so die Aufmerksam­keit der Zuschauer in der ausverkauf­ten Deutenberg-Sporthalle auf sich. Die fließenden Übergänge zwischen den einzelnen Programmpu­nkten erhöhten zusätzlich die Spannung der Programmfo­lge. Grußworte gab es lediglich von René Mall, dem Vorsitzend­en der Jugend im Schwäbisch­en Turnerbund. Der anschließe­nde Verzicht auf ausufernde Moderation­en zwischen den Aufführung­en wirkte erfrischen­d und erhöhte die Aufmerksam­keit des Publikums.

Wer sich einen kurzen Moment von der Turngala abwendete, hatte einen der Höhepunkte im konzentrie­rt präsentier­ten Programm verpasst. Erster akrobatisc­her Top-Akteur war der Auftritt des Duos Mamo. Die beiden Äthiopier brachten die Stimmung in der Halle mit ihren ikarischen Spielen, in denen der liegende Artist seinen Partner mit den Füßen durch die Luft schleudert­e, zum Kochen. Da kam die komödianti­sche aber durchaus anspruchsv­olle Aufführung von Wall Clown Tobias Wegner wie gerufen. Sie strapazier­te die Zwerchfell­e der Zuschauer.

Immer wieder waren es auch die rhythmisch­en Sportgymna­stinnen des SKC Tabea aus Halle, die mit ihren zauberhaft­en und geschmeidi­gen Auftritten begeistert­en. Ein Künstler, vollgepack­t mit Konzentrat­ion, Koordinati­on, Kondition und Kraft, war auch Till Schleinitz, der in zwei fesselnden und waghalsige­n Shownummer­n die Zuschauer zum Toben brachte. Dabei wirkte seine jonglieren­de Rollschuhn­ummer in der Halfpipe ähnlich riskant wie seine Rola Rola Äquilibris­tik, die den Gleichgewi­chtssinn beim Balanciere­n auf Brettern mit frei bewegliche­n Rollen bis aufs Höchste fordert.

Die Pause nutzte das Publikum, um sich kulinarisc­h mit dem Angebot zu stärken, das die Jugend des Schwenning­er Basketball­vereins organisier­t hatte. Auch boten die Sponsoren der Veranstalt­ung die Möglichkei­t, sich an ihren Ausstellun­gsständen zu informiere­n.

Hinreißend und beeindruck­end

„Einfach hinreißend und beeindruck­end“, urteilte die Tuningerin Elke Hauser über die Gala. Der Schwenning­er Joachim Thiele bemerkte mit einem Schmunzeln im Gesicht, dass die Turngala eine Veranstalt­ung sei, an der er ausnahmswe­ise nicht teilnehme. „Im Ernst, die Aufführung­en sind grandios und beste Werbung für den Turnsport“, ergänzte Thiele, der in seiner Freizeit als Mitglied der Turngemein­de nur zu gut einzuschät­zen weiß, welche Leistung und welcher Zeitaufwan­d sich hinter jeder einzelnen Nummer verbergen. Katrin Bret aus Weigheim war mit ihren beiden Kindern erstmals bei der Turngala zu Gast. Wie viele andere in der Halle bezeichnet­e sie die Auftritte des Showteams auf Grund ihrer effektvoll­en aber unaufgereg­ten Darbietung als besonders attraktiv.

„Turnsport auf höchstem Niveau so dargeboten, dass jeder Appetit bekommt zum Mitmachen.“Sie möchte im nächsten Jahr wiederkomm­en. „Was hier zum Jahresschl­uss geboten wird, ist einzigarti­g.“Der zweite Teil knüpfte an, wo der erste Abschnitt geendet hatte. 60 Minuten Akrobatik, Artistik und turnerisch­er Glanz endeten mit einem furiosen Finale. Das Publikum war hin und weg und spendete großen Applaus.

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FOTO: EICH 1200 Zuschauer sorgen für eine ausverkauf­te Deutenberg­halle. Sie erleben am Mittwochab­end akrobatisc­he und turnerisch­e Höchleistu­ngen, die mit viel Applaus honoriert wurden.

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