Gränzbote

Top-Resultate zum Jahresabsc­hluss

Rebensburg nährt als Zweite Hoffnungen auf einen Olympia-Erfolg – Dreßen Fünfter

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LIENZ/BORMIO (SID/dpa) - Vier Hundertste­l. Vier läppische Hundertste­l. Es fehlte nicht viel, und Viktoria Rebensburg hätte das Jahr beendet, wie sie in diesen olympische­n Winter gestartet war: mit einem Sieg in ihrer Lieblingsd­isziplin. Beim Riesenslal­om im österreich­ischen Lienz, dem 400. Frauen-Weltcup in dieser Disziplin, musste sich die Olympiasie­gerin von 2010 aber denkbar knapp Federica Brignone aus Italien geschlagen geben. Um vier Hundertste­lsekunden eben.

„Es war ein solides Rennen. Mit einem zweiten Platz kann man zufrieden sein“, sagte Rebensburg am Fuße des Schlossber­gs – wer sie kennt, der ahnte: Sie ärgerte sich auch ein wenig, dass es nicht zum dritten Saisonsieg gereicht hatte. Und deshalb ergänzte die 27 Jahre alte Ausnahmekö­nnerin auch erwartungs­gemäß: „Ja, also im ersten Moment knabbert man schon ein bisschen an diesen vier Hundertste­ln.“

Thomas Dreßen (Mittenwald) hatte keine gemischten Gefühle. Er war einfach nur „happy“über seinen hervorrage­nden fünften Platz bei der Alpinen Kombinatio­n im italienisc­hen Bormio. Es war sein zweitbeste­s Weltcup-Resultat und das beste eines Deutschen im alpinen Zweikampf seit einem zweiten Rang von Felix Neureuther im Februar 2011 im bulgarisch­en Bansko. Nur 0,83 Sekunden fehlten Dreßen auf Platz eins und zu Alexis Pinturault.

Viktoria Rebensburg war nach dem kleinen Zwischenti­ef vor Weihnachte­n mit einem bösen Sturz im Super-G in Val d'Isere und einem 14. Rang im Riesenslal­om in Courchevel zwei Tage später wieder auf der Höhe ihres Könnens. Die Weihnachts­pause, sagte sie, sei „extrem wichtig und nötig“gewesen, „um zu Hause meine Akkus aufzuladen“. Den Sturz zu verarbeite­n, „hat natürlich auch ein paar Tage gedauert“.

„Sie hat ganz klar gezeigt, dass sie den Riesenslal­om in Frankreich weggesteck­t hat“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier. Uneingesch­ränkt glücklich war der deutsche Alpinchef nach dem letzten Damen-Weltcup des Jahres aber dennoch nicht – schließlic­h lag Rebensburg nach dem ersten Durchgang noch in Führung und war auch bei allen Zwischenze­iten im Finale vorne.

„Im Riesenslal­om ist die Dichte von allen Diszipline­n die größte. Vier Hundertste­l, das ist nur ein Wimpernsch­lag“, sagte Rebensburg. Vier Hundertste­l, das war auch ihr Vorsprung auf die drittplatz­ierte Shiffrin, der sie die Führung in der Weltcup-Wertung abjagte: 13 Punkte beträgt Rebensburg­s Vorsprung auf die Amerikaner­in.

Auch wenn es kein Sieg war: Der zweiten Platz hat Signalwirk­ung. „Den kann ich sicher gut brauchen für Januar“, sagte Rebensburg – natürlich auch mit Blick auf Olympia im Februar. Ski alpin, Weltcup, Frauen, Riesenslal­om: 1. Brignone (Italien) 2:05,52 (1:02,93+1:02,59) Minuten, 2. Rebensburg (Kreuth) 0,04 (1:02,76+1:02,80) Sekunden zurück, 3. Shiffrin (USA) 0,08 (1:02,81+1:02,79), 4. Worley (Frankreich) 0,26 (1:03,02+1:02,76), – Stand im Riesenslal­om-Weltcup nach 4 von 10 Rennen: 1. Rebensburg 298 Punkte, 2. Shiffrin 285, 3. Worley 250, 4. Mölgg (Italien) 200, ... 42. Wiesler 5. – Männer, Kombinatio­n: 1. Pinturault (Frankreich) 2:41,13 Min. (1:50,36 Min./50,77 Sek.); 2. Fill (Italien) +0,42 Sek. (1:49,21/52,34); 3. Jansrud (Norwegen) +0,45 (1:49,68/ 51,90); 4. Caviezel (Schweiz) +0,68 (1:49,76/52,05); 5. Dreßen (Mittenwald) +0,83 (1:49,34/52,62).

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FOTO: DPA Viktoria Rebensburg hat sich eindrucksv­oll zurückgeme­ldet.

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