„Im Herbst könnte Baubeginn sein“
Klaus Schellenberg über die Planungen des neuen Kindergartens und weitere Projekte
WURMLINGEN - Im November steht die Bürgermeisterwahl in Wurmlingen an. Bürgermeister Klaus Schellenberg wird, wie er sagt, wieder antreten. Außerdem feiert der Musikverein im Juni sein 125-jähriges Bestehen. Redakteurin Alexandra Schneid hat mit dem Wurmlinger Bürgermeister über weitere wichtige Pläne und Investitionen im kommenden Jahr gesprochen.
Herr Schellenberg, wie war das Jahr 2017 für die Gemeinde Wurmlingen?
Es war ein gutes Jahr. Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir auch gemeinsam erreicht haben, zum Beispiel die Infrastruktur auszubauen. Ohne den Nachbarschaftshilfeverein, die Vereine und den Asylhelferkreis würden wir es alleine nicht schaffen. In Wurmlingen können wir nicht klagen, wir haben eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Wir dürfen uns aber auch nicht zurücklehnen.
Welche Ereignisse waren die wichtigsten für die Gemeinde?
Ein großes Projekt war die Modernisierung der Grundschule, und die Rektorin hat die Schule im Juli verlassen. Mit der Nachfolgerin soll wieder Ruhe und Vertrauen in die Schule einkehren. Zu den größten Bauvorhaben zählen die Stützwand an der B 14 und die Daimlerstraße. Außerdem haben wir die Weichen gestellt für den Bau des dritten Kindergartens, für die Kanalsanierung, den Hochwasserschutz, die Integration und die Breitbandversorgung. Zum Ende des Jahres verlieren wir leider das Notariat.
Das Rathaus sowie die Daimlerstraße werden derzeit saniert. Wie ist der aktuelle Stand?
Das Gerüst rund um das Rathaus wird über den Winter stehen bleiben. Es fehlt noch der Endputz, dieser kann aber erst bei entsprechenden Temperaturen aufgetragen werden. Außerdem stehen noch Malerarbeiten an, und die Fensterläden fehlen auch noch. Es zählt Qualität vor Zeit. Der dritte Abschnitt der Daimlerstraße ist fertig, ein Abschnitt steht noch an. Das Vorhaben hängt ein paar Wochen hinterher, da die Arbeiten an der Bahnunterführung länger gedauert haben. Wenn der Winter vorbei ist, wird der letzte Abschnitt zügig fertig.
Wie weit sind die Pläne für den Neubau eines dritten Kindergartens?
Es gibt verschiedene Varianten, wo der neue Kindergarten entstehen könnte. Das Konzept ist im Werden. Unser Ziel ist, im Frühjahr einen Förderantrag beim Regierungspräsidium einzureichen. Vielleicht ist dann im Herbst schon Baubeginn. Um handlungsfähig zu sein, sind im Haushalt für das kommende Jahr 500 000 Euro eingestellt. Je nach Anzahl der Kindergartenplätze gehe ich von einer Förderung zwischen 450 000 und 500 000 Euro aus.
Apropos Herbst: Sollte nicht schon im Herbst 2017 mit dem Bau von seniorengerechten Wohnungen begonnen werden?
Wir sind gerade dabei, Details in den entsprechenden Verträgen festzuzurren. Außerdem ist die Auftragslage beim Bau sehr gut. So kann es sich länger hinziehen als man sich wünscht.
Welche Projekte und Investitionen stehen dieses Jahr an?
Gleich zu Beginn des Jahres wird die Filiale der Kreissparkasse in den Behelfsbau der Schule umziehen. Denn das jetzige Gebäude wird im Frühjahr abgerissen und neu aufgebaut. In dem Neubau werden die Filiale der Kreissparkasse, eine Apotheke und Wohnungen untergebracht. Das ist wichtig für die Infrastruktur. Außerdem werden durch eine Innenentwicklung rund 40 Wohnungen geschaffen.
Was ist außerdem geplant?
Geplant ist, ein neues Feuerwehrfahrzeug für 330 000 Euro anzuschaffen. Wir haben schon den Zuschussbescheid in Höhe von 90 000 Euro. Um die Gemeinde bei der Wasserversorgung breiter aufzustellen, wollen wir einen Tiefbrunnen für 311 000 Euro nördlich der B 14 realisieren. Aus naturschutzund wasserrechtlichen Gründen ist das aber nicht einfach. Für die Kanalsanierung sind 150 000 Euro eingeplant. Die Pflastersteine auf dem Friedhofsvorplatz lösen sich. Hier ist für 124 000 Euro eine neue Platzgestaltung geplant. Die EDV für das Rathaus wird 50 000 Euro kosten. Die Ausstattung der Schule mit Laptops und Rechnern wird etwa 60 000 Euro kosten. Durch Verengungen wird die Straße „An der Steig“verkehrsberuhigt. Das wird wohl 35 000 Euro kosten.
Welche Herausforderungen erwartet die Gemeinde?
Die Gemeinde ist wie ein Mosaikbild. Wenn es einen Stein verliert, reißt es Stein für Stein mit. Die Herausforderung ist, das Mosaik zu erhalten, das heißt beispielsweise die Infrastruktur, die wirtschaftliche, wohnliche und gewerbliche Entwicklung sowie die Grund- und Nahversorgung unter anderem zu sichern und auszubauen, damit dieses Mosaikbild immer die notwendige Klarheit hat.
Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Wenn wir den jetzigen Stand und die jetzige Qualität halten können, können wir zufrieden sein. Außerdem wünsche ich mir Frieden auf der Welt, und dass wir dieses Jahr gemeinsam viele weitere Projekte schultern können.