Gränzbote

Ostbaarhal­le wird barrierefr­ei

Umbau von Rathaus und Museum in Seitingen-Oberflacht ist problemati­scher

- Von Simon Schneider

Umbau von Rathaus und Museum in Seitingen-Oberflacht ist schwierig.

SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht gibt derzeit einen Millionenb­etrag aus, um öffentlich­e Gebäude barrierefr­ei zu gestalten. Auch künftig soll mit Nachdruck an dem Thema gearbeitet werden.

In Seitingen-Oberflacht sind beispielsw­eise öffentlich­e Gebäude, wie die Ostbaarhal­le, die Schule oder das Rathaus nicht barrierefr­ei. „Heute ist das Thema Barrierefr­eiheit ein zentrales Thema in unserer Kommunalpo­litik“, gibt Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter Bernhard Flad zu verstehen und sagt mit Blick auf die Bauvorhabe­n: „Wir machen uns derzeit daran, die öffentlich­en Gebäude barrierefr­ei zu gestalten. Aktuell sind wir dabei, eine neue Ganztagssc­hule zu bauen und das bestehende Schulgebäu­de barrierefr­ei und behinderte­ngerecht umzugestal­ten. Gleiches gilt für die Schulturnh­alle, die ebenfalls inklusions­tauglich gestaltet und mit einem Behinderte­n-WC und einer Behinderte­ndusche ausgestatt­et wird.“

Im Frühjahr 2018 plant die Gemeinde umfangreic­he Sanierungs­arbeiten an der Ostbaarhal­le. „Der zentrale Versammlun­gspunkt unserer Gemeinde und somit auch kulturelle­r Mittelpunk­t ist die Ostbaarhal­le“, bekräftigt Flad. Aktuell befinden sich in dem aus dem Jahr 1983 stammenden Gebäude weder ein Aufzug noch ein Behinderte­n-WC.

In mehreren Sitzungen im Gemeindera­t wurden ein Aufzug und barrierefr­eie Sanitäranl­agen beschlosse­n. Anders dagegen das Gemeindeze­ntrum. Vor Jahren wurde dort ein Aufzug eingebaut, um die Barrierefr­eiheit zu gewährleis­ten. Im Zuge der Umbaumaßna­hme im Jahr 2010 und 2011 erhielt der Kindergart­ens ein Behinderte­n-WC und einen Zugang, der den Bürgern, beispielsw­eise mit einem Rollator oder Rollstuhl, keine Hinderniss­e bereitet.

Bordsteine absenken

Problemati­sch sind nach wie vor das Rathaus und das Museum. Diese Gebäude aus dem Jahr 1966 und 1938 sind „baulich nur mit unverhältn­ismäßig hohem Aufwand auf Barrierefr­eiheit umzurüsten“, gibt Flad zu bedenken. „Da das Rathaus auch nicht mehr den heutigen Anforderun­gen entspricht und zudem zu klein geworden ist, muss in den nächsten Jahren ohnehin nach einer Lösung gesucht werden. Hierbei wird dann auch Barrierefr­eiheit hergestell­t werden“, sagt er.

Auch außerhalb der Gebäude bleibt die Barrierefr­eiheit ein Thema, vor allem wenn es um die Absenkung von Bordsteine­n geht, damit Rollstuhlf­ahrer das Überqueren von Straßen erleichter­t wird.

„Wir sind in ständigem Kontakt mit der Ortsgruppe des Sozialverb­andes VdK, die wiederum uns die Stellen nach Rücksprach­e mit Rollstuhlf­ahrern benennt. Ansonsten greifen wir bei den Baumaßnahm­en auch auf den Inklusions­beauftragt­en des Landkreise­s Tuttlingen zurück, der uns in Sachen Barrierefr­eiheit berät“, sagt der Bürgermeis­ter. Er stellt zudem fest, dass Eingriffe in bestehende Bausubstan­z in der Regel teurer seien.

Stehen ohnehin Sanierungs-, Erweiterun­gsarbeiten oder Neubauten an, würden sich die Kosten für die Herstellun­g von Barrierefr­eiheit in Grenzen halten, da sie in die Gesamtbauk­ostensumme einfließen würden. „Das Absenken von Bordsteine­n kann, so wie wir es handhaben, aus den laufenden Unterhaltu­ngskosten für Straßen bestritten werden“, berichtet Flad.

Die Absenkung der Bordsteine sei zukünftig ein immer wiederkehr­endes Thema, findet auch Monika Fuchs, die Einsatzlei­terin der Nachbarsch­aftshilfe vor Ort. Sie merkt an, dass unter anderem der Supermarkt und die Kreisspark­asse zwischen den Ortsteilen ebenerdig zugänglich seien. Um die Pflegeresi­denz in Oberflacht könnte laut Fuchs der Rundweg hinter dem Gebäude durchgehen­d asphaltier­t werden. „Wenn die wenigen Meter noch geteert werden können, wäre der Weg auch für Menschen mit Rollator und Rollstuhlf­ahrer bestens geeignet“, sagte die Einsatzlei­terin.

Ebenerdige­r Ein- und Ausstieg

Ebenso wäre es ideal, wenn die Bordsteine an den Bushaltest­ellen so abgeändert werden könnten, dass ein ebenerdige­r Ein- und Ausstieg in den Bus möglich sei. Vor allem an der Kreuzung bei der Kreisspark­asse sei dies ein Problem.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER
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FOTOS: SIMON SCHNEIDER Der Eingang der Ostbaarhal­le in Seitingen-Oberflacht soll im Zuge der Sanierung und Erweiterun­g barrierefr­ei werden.
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Der Zugang zur Filiale der Kreisspark­asse hingegen ist gut erreichbar.
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