Ostbaarhalle wird barrierefrei
Umbau von Rathaus und Museum in Seitingen-Oberflacht ist problematischer
Umbau von Rathaus und Museum in Seitingen-Oberflacht ist schwierig.
SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht gibt derzeit einen Millionenbetrag aus, um öffentliche Gebäude barrierefrei zu gestalten. Auch künftig soll mit Nachdruck an dem Thema gearbeitet werden.
In Seitingen-Oberflacht sind beispielsweise öffentliche Gebäude, wie die Ostbaarhalle, die Schule oder das Rathaus nicht barrierefrei. „Heute ist das Thema Barrierefreiheit ein zentrales Thema in unserer Kommunalpolitik“, gibt Seitingen-Oberflachts Bürgermeister Bernhard Flad zu verstehen und sagt mit Blick auf die Bauvorhaben: „Wir machen uns derzeit daran, die öffentlichen Gebäude barrierefrei zu gestalten. Aktuell sind wir dabei, eine neue Ganztagsschule zu bauen und das bestehende Schulgebäude barrierefrei und behindertengerecht umzugestalten. Gleiches gilt für die Schulturnhalle, die ebenfalls inklusionstauglich gestaltet und mit einem Behinderten-WC und einer Behindertendusche ausgestattet wird.“
Im Frühjahr 2018 plant die Gemeinde umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Ostbaarhalle. „Der zentrale Versammlungspunkt unserer Gemeinde und somit auch kultureller Mittelpunkt ist die Ostbaarhalle“, bekräftigt Flad. Aktuell befinden sich in dem aus dem Jahr 1983 stammenden Gebäude weder ein Aufzug noch ein Behinderten-WC.
In mehreren Sitzungen im Gemeinderat wurden ein Aufzug und barrierefreie Sanitäranlagen beschlossen. Anders dagegen das Gemeindezentrum. Vor Jahren wurde dort ein Aufzug eingebaut, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Im Zuge der Umbaumaßnahme im Jahr 2010 und 2011 erhielt der Kindergartens ein Behinderten-WC und einen Zugang, der den Bürgern, beispielsweise mit einem Rollator oder Rollstuhl, keine Hindernisse bereitet.
Bordsteine absenken
Problematisch sind nach wie vor das Rathaus und das Museum. Diese Gebäude aus dem Jahr 1966 und 1938 sind „baulich nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand auf Barrierefreiheit umzurüsten“, gibt Flad zu bedenken. „Da das Rathaus auch nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht und zudem zu klein geworden ist, muss in den nächsten Jahren ohnehin nach einer Lösung gesucht werden. Hierbei wird dann auch Barrierefreiheit hergestellt werden“, sagt er.
Auch außerhalb der Gebäude bleibt die Barrierefreiheit ein Thema, vor allem wenn es um die Absenkung von Bordsteinen geht, damit Rollstuhlfahrer das Überqueren von Straßen erleichtert wird.
„Wir sind in ständigem Kontakt mit der Ortsgruppe des Sozialverbandes VdK, die wiederum uns die Stellen nach Rücksprache mit Rollstuhlfahrern benennt. Ansonsten greifen wir bei den Baumaßnahmen auch auf den Inklusionsbeauftragten des Landkreises Tuttlingen zurück, der uns in Sachen Barrierefreiheit berät“, sagt der Bürgermeister. Er stellt zudem fest, dass Eingriffe in bestehende Bausubstanz in der Regel teurer seien.
Stehen ohnehin Sanierungs-, Erweiterungsarbeiten oder Neubauten an, würden sich die Kosten für die Herstellung von Barrierefreiheit in Grenzen halten, da sie in die Gesamtbaukostensumme einfließen würden. „Das Absenken von Bordsteinen kann, so wie wir es handhaben, aus den laufenden Unterhaltungskosten für Straßen bestritten werden“, berichtet Flad.
Die Absenkung der Bordsteine sei zukünftig ein immer wiederkehrendes Thema, findet auch Monika Fuchs, die Einsatzleiterin der Nachbarschaftshilfe vor Ort. Sie merkt an, dass unter anderem der Supermarkt und die Kreissparkasse zwischen den Ortsteilen ebenerdig zugänglich seien. Um die Pflegeresidenz in Oberflacht könnte laut Fuchs der Rundweg hinter dem Gebäude durchgehend asphaltiert werden. „Wenn die wenigen Meter noch geteert werden können, wäre der Weg auch für Menschen mit Rollator und Rollstuhlfahrer bestens geeignet“, sagte die Einsatzleiterin.
Ebenerdiger Ein- und Ausstieg
Ebenso wäre es ideal, wenn die Bordsteine an den Bushaltestellen so abgeändert werden könnten, dass ein ebenerdiger Ein- und Ausstieg in den Bus möglich sei. Vor allem an der Kreuzung bei der Kreissparkasse sei dies ein Problem.