Gränzbote

Versöhnlic­he Töne in Berlin

Optimismus bei Schulz und Seehofer vor der Sondierung

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BERLIN (dpa) - Nach dem ersten Spitzentre­ffen von Union und SPD in Sachen Regierungs­bildung im neuen Jahr haben die Parteichef­s versöhnlic­he Töne angeschlag­en. „Wir starten optimistis­ch in die Verhandlun­gen“, hieß es in einer im Anschluss an das Treffen am Mittwoch in Berlin verbreitet­en, gemeinsame­n Erklärung. Ab Sonntag sollen demnach „straffe und zielführen­de Sondierung­sgespräche geführt werden“. SPD-Chef Martin Schulz sagte, man habe „sehr konzentrie­rt und zielgerich­tet“gearbeitet und eine gute Arbeitsgru­ndlage geschaffen.

Bereits vor dem Treffen hatte CSU-Chef Horst Seehofer den Forderungs­katalog seiner Partei relativier­t. Zu den erhebliche­n Differenze­n in Sachen Gesundheit­s- und Asylpoliti­k sagte er, es sei normal, dass man verschiede­ne Positionen in den Gesprächen nebeneinan­derlege und dann abgleiche, wo Kompromiss­e möglich seien.

LANDAU/STUTTGART (dpa/sz/afp) - Das Alter des mutmaßlich­en Messerstec­hers von Kandel soll mit Hilfe eines medizinisc­hen Gutachtens geklärt werden. Das kündigten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch an. Der aus Afghanista­n stammende Verdächtig­e, der am Mittwoch vergangene­r Woche seine 15 Jahre alte Ex-Freundin mit einem Messer tödlich verletzt haben soll, ist nach offizielle­n Angaben 15 Jahre alt. Der Vater des Mädchens bezweifelt das. Der Flüchtling schweigt bislang. Laut dem vorläufige­n Obduktions­ergebnis wurde das Mädchen von mehreren Messerstic­hen verletzt, einer davon traf ins Herz und war tödlich.

Baden-Württember­gs Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) hat sich für eine Altersprüf­ung ausgesproc­hen. „Wenn jugendlich­e Flüchtling­e besondere soziale Leistungen und eine kostspieli­ge Betreuung erhalten, muss ihr Alter auch mit den zur Verfügung stehenden Methoden sorgfältig ermittelt werden. Selbstvers­tändlich gehören dazu auch Röntgenrei­henuntersu­chungen“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“. Damit ist er auf Linie mit Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU), der die Feststellu­ng des Alters für „eine zwingend notwendige Maßnahme“hält.

Indes eskaliert der Streit um eine mögliche Mitverantw­ortung der Behörden. Die Polizei in Ludwigshaf­en widersprac­h am Mittwoch dem Jugendamt hinsichtli­ch der Darstellun­g der dem Jugendamt vorliegend­en Informatio­nen über die Gefährlich­keit des Jugendlich­en. In einer Mitteilung erklärte die Polizei, anders als vom Jugendamt dargestell­t sei der Vormund des mutmaßlich­en Täters zweimal telefonisc­h über eine direkte Bedrohung des Mädchens informiert worden.

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