Noch im Januar ist mit Warnstreiks zu rechnen
Delegiertenversammlung zum Jahresabschluss der IG Metall Albstadt in der Albstädter Festhalle
ALBSTADT (pm) - 15 003 Mitglieder zählt die IG Metall Albstadt zum Jahresschluss. 911 neue Mitglieder konnte die IG Metall Albstadt begrüßen, davon alleine 185 Azubis, führte der Erste Bevollmächtigte, Walter Wadehn, in seinem Geschäftsbericht bei der Delegiertenversammlung zum Jahresabschluss der IG Metall Albstadt in der Albstädter Festhalle aus.
In seinem Jahresrückblick 2017 beleuchtete Michael Föst, Zweiter Bevollmächtigter, die Tarifabschlüsse in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Höhe von 2,7 Prozent und 1,7 Prozent ab 1. September 2018, sowie die Erhöhung des Urlaubsgeldes. Im Metallhandwerk werden die Entgelte ab 1. Januar um 3,3 Prozent erhöht. In einer großen bundesweiten Befragung untersuchte die IG Metall die Arbeitszeitbedürfnisse der Beschäftigten. Über 680 000 hätten sich bundesweit beteiligt, alleine in Albstadt und Tuttlingen nahezu 6000 Beschäftigte.
In der KfZ-Branche hätten sich die Tarifparteien auf zwei Entgelterhöhungen von jeweils 2,9 Prozent geeinigt, sowie eine verbesserte Übernahme der Auszubildenden. Direkte Tarifverhandlungen als Ergänzung zum Flächentarifvertrag habe es mit SHW, Tuttlingen; Chiron, Tuttlingen; Gühring, Albstadt, und der Firma Link in Tieringen gegeben. In diesen Zusatztarifverträgen ging es um Arbeitsplatzsicherung und Investitionszusagen seitens der Arbeitgeber, so Föst. Den höchsten Entgeltabschluss habe es bei der Firma Mall Herlan in Tuttlingen mit einer Erhöhung aller Entgelte um 175 Euro monatlich und einer weiteren Entgelterhöhung um 100 Euro ab 1. April 2018 gegeben.
Seit Oktober schult die IG Metall die Wahlvorstände zur Durchführung der Betriebsratswahlen in 2018. Im Bereich der IG Metall Albstadt werden 2018 über 1000 neue Betriebsrätinnen und Betriebsräte gewählt.
Kein Rütteln an der 35-Stunden-Woche
Eine erfolgreiche Metall-Tarifrunde und die Vereinbarung einer kurzen Vollzeit von 28 Stunden als Wahloption für die Beschäftigten nannte Walter Wadehn, Erster Bevollmächtigter, als Hauptziele für 2018. Die IG Metall werde nicht an der 35-Stunden-Woche rütteln lassen. Da die Arbeitgeber lediglich eine Erhöhung von zwei Prozent anböten, aber die Spätschicht und Mehrarbeitszuschläge kippen wollten, sei im Januar mit Warnstreiks in etlichen Metallbetrieben zu rechnen.
Zum Schluss der Delegiertenversammlung dankten die beiden Bevollmächtigten Wadehn und Föst dem Betriebsratsvorsitzenden, Erich Gauggel (Betriebsrat bei der Firma Götz in Balingen) für sein 40-jähriges Engagement für die IG Metall. Dem Glückwunsch schloss sich auch die Bezirksleitung der IG Metall Baden Württemberg, vertreten durch Christian Steffen, an.