FC 08 Villingen klopft an die Tür zur Fußball-Regionalliga
Alexander Thumer übernimmt die sportliche Leitung – Präsident Leo Grimm mit dem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (mp) - Alexander Thumer hat mit Jahresbeginn die sportliche Leitung beim Fußball-Oberligisten FC 08 Villingen übernommen. Davor war der 59Jährige zwölf Jahre in derselben Funktion beim FC Bad Dürrheim tätig. Zunächst wird Thumer das Amt bis zur offiziellen Wahl bei der nächsten Hauptversammlung der Nullachter im Herbst kommissarisch ausführen.
„Ich freue mich auf diese neue Aufgabe“, sagte Alexander Thumer bei der offiziellen Vorstellung im Fitnesscenter G1 in Villingen vom geschäftsführenden Vorsitzenden Gaetano Cristilli, der das Amt kommissarisch seit dem Rücktritt von Martin Braun im August vergangenen Jahres ausgeführt hatte. „Dies ist ein guter Tag für den FC 08 Villingen“, sagte der aus Spaichingen stammende Präsident Leo Grimm.
Eigentlich wollte Alexander Thumer nach zwölf Jahren beim FC Bad Dürrheim eine Auszeit vom Fußball einlegen. Aber dieses Vorhaben war schnell ad acta gelegt. „Ich bekam die Anfrage von Gaetano Cristilli, den ich schon viele Jahre kenne. So habe ich dann auch schnell zugesagt“, so Thumer, der schon mehr als 40 Jahre im Fußball in verschiedenden Funktionen als Fußballer, Trainer und sportlicher Leiter tätig ist.
Beim FC 08 Villingen selbst war der 59-Jährige auch schon in den 1990-Jahren als Trainer (rund eineinhalb Jahre) und danach acht Jahre lang als sportlicher Leiter tätig. „Mit der Zeit von damals sind die Nullachter heute nicht mehr zu vergleichen. Wir hatten damals erhebliche finanzielle Probleme und so war es kaum möglich, geeignete Spieler für die Oberliga zu finden. Im Gegenteil, wir mussten öfter auf Spieler der Bezirksoder Landesliga ausweichen, weil höherklassige Spieler für uns damals nicht finanzierbar waren“, erinnert sich der gelernte Bankkaufmann noch an die Zeit, wo die Nullachter das Image einer „Fahrstuhlmannschaft“hatten und immer zwischen der Ober- und Verbandsliga „hin und her fuhren“.
Jetzt steht der Villinger Traditionsverein nicht nur sportlich (momentan belegen die Nullachter in der Oberliga mit 38 Punkten Platz zwei, einen Zähler hinter Spitzenreiter TSG Balingen), sondern auch in finanzieller Hinsicht deutlich besser da, als in den Jahren zuvor. Gerade der sportliche Bereich beeindruckt auch Leo Grimm. „Ich bin jetzt seit rund 17 Jahren beim FC 08 tätig, aber dass wir als Zweiter zur Winterpause in einer Oberligasaison dastehen, habe ich noch nie erlebt.“
Viele Verträge laufen aus
Die Mannschaft wurde vor der Saison punktuell mit den beiden Spaniern Cristian Giles und Pablo Gil verstärkt und hat sich in der Oberliga schnell etabliert. Viele Verträge der Spieler laufen Ende dieser Saison aus. So steht Alexander Thumer gleich zu Beginn seiner Amtszeit viel Arbeit bevor. „Wir wollen zunächst einmal versuchen, unseren derzeitigen Kader zusammenzuhalten. Daher gilt es, mit den Spielern zu sprechen, damit wir auch für die kommende Saison, egal ob in der Oberoder Regionalliga, einen konkurrenzfähigen Kader zur Verfügung haben.“
Muss da der Verein dann nicht zweigleisig fahren. „Wenn wir im April immer noch so weit vorne in der Tabelle stehen, werden wir uns konkrete Gedanken machen. Wir sind da sicher nicht blauäuigig“, verspricht Thumer, der die Mannschaft und das Trainerteam aber keineswegs unter Druck setzen will. „Wenn wir am Ende in der Oberliga Vierter würden, wäre dies immer noch eine super Saison. Zudem spielt unsere U23 in der Landesliga, wo sie ebenfalls Zweiter ist, auch eine gute Runde.“
Pokalsieg soll her
Wäre dann noch der Pokal, wo der FC 08 Villingen im März des kommenden Jahres im Halbfinale auf den Verbandsligisten SV Kuppenheim trifft. „Es wäre natürlich die Krönung einer tollen Saison, wenn wir Pokalsieger werden, aber dies wird nicht einfach. Schon das Halbfinale wird kein Selbstläufer und in einem möglichen Endspiel gegen den SV Linx oder den FC Denzlingen würde ebenfalls ein starker Gegner warten“, sagt Alexander Thumer.