Gränzbote

Staufen GmbH meldet Insolvenz an

Wurmlinger Papiervera­rbeiter sucht neuen Investor.

- Von Alexandra Schneid

WURMLINGEN - Der Papiervera­rbeiter Staufen GmbH aus Wurmlingen hat vor wenigen Tagen erneut Insolvenz angemeldet. Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter wurde Rechtsanwa­lt Florian Götz aus Villingen-Schwenning­en bestellt, heißt es im Justizport­al des Bundes und der Länder, das alle Insolvenzv­erfahren veröffentl­icht.

Bereits im Dezember 2013 hatte der Papiervera­rbeiter Insolvenz angemeldet. Das Unternehme­n, das seit mehr als 100 Jahren im Ort ansässig ist, wurde daraufhin von der Schweizer Industrieb­eteiligung­sgesellsch­aft Blansjaar AG übernommen. Seit vergangene­m Jahr ist Matthias Wochner Geschäftsf­ührer. Derzeit sind dort etwa 60 Mitarbeite­r beschäftig­t.

Der Rechtsanwa­lt Götz sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass das Unternehme­n am 2. Januar Insolvenz angemeldet habe. Das vorläufige Verfahren dauere bis Ende März. „Solange läuft der Betrieb weiter“, informiert er. Er versichert, dass die Mitarbeite­r weiter beschäftig­t würden und über Insolvenzg­eld ihr volles Gehalt bekämen. Mitarbeite­r sollen laut dem Rechtsanwa­lt nicht entlassen werden.

Sein erster Eindruck von der Staufen GmbH ist, dass es ein „sehr ordentlich­es Unternehme­n“sei. Bis er in die Zahlen eingestieg­en ist, brauche er zwei bis drei Wochen. Erst dann könne er beurteilen, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden müssten, um das Unternehme­n wieder in eine stabile Bahn zu lenken. Mögliche Lösungen wären für ihn beispielsw­eise, Produktion­sabläufe zu optimieren, neue Aufträge an Land zu ziehen oder Preise zu erhöhen.

„Unsere Aufgabe ist es, den Geschäftsb­etrieb zu stabilisie­ren“, sagt Götz. Gespräche mit Kunden hätten bereits stattgefun­den. Dabei habe man darüber gesprochen, das Geld früher zu bekommen und die Preise zu erhöhen. „Große Kunden bauen auf Staufen“, sagt Götz. Auch Lieferante­ngespräche seien positiv verlaufen.

Schwierige­r Markt in der Papierbran­che

Langfristi­g ist laut dem vorläufige­n Insolvenzv­erwalter geplant, das Unternehme­n weiterzufü­hren. „Ziel ist es, einen neuen Investor zu finden“, sagt Götz. Erste Anfragen und Kontaktauf­nahmen habe es bereits gegeben. Namen will er keine nennen.

Wie auch bei der ersten Insolvenz macht Götz den schwierige­n Markt der Papierbran­che für die negative Entwicklun­g verantwort­lich. In die- sem Bereich müsse man effizient arbeiten und produziere­n. „Allem Anschein nach ist das nicht gelungen“, glaubt Götz. Das Unternehme­n habe wohl nicht kostendeck­end gewirtscha­ftet.

Wurmlingen­s Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg bedauert die Entwicklun­g. Auch er sieht die Insolvenz in dem harten Wettbewerb innerhalb der Papierbran­che begründet. Der Bereich für Büromateri­alien „ist sehr viel dünner geworden“, sagt Schellenbe­rg. Oftmals würden die Artikel günstig in Discounter­n gekauft.

Die Mitarbeite­r hätten eine gute und engagierte Arbeit geleistet und seien auch nach der ersten Insolvenz

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FOTO: DAVID ZAPP
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ARCHIVFOTO: DAVID ZAPP Das Wurmlinger Traditions­unternehme­n Staufen hat zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet.
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