Hintergrund des Konflikts
Etwa 24 bis 27 Millionen Kurden sind heute in der Türkei, Syrien, Armenien, dem Irak und Iran beheimatet. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen und Dialekte und gehören unter anderem verschiedenen Glaubensrichtungen des Islams ( den Sunniten, Schiiten, Aleviten), den Jesiden und assyrischen Christen an. Die Ursprünge des Kurdenkonflikts liegen im Zerfall des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem zahlreiche ethnische Gruppen eigene Staaten gründeten, beispielsweise Syrer oder Türken, bekamen Minderheiten wie Kurden keine Chance dazu. Die Engländer hatten zwar die Gründung eines kurdischen Staates angedacht, ließen den Plan aber 1923 aus strategischer Rücksichtnahme auf den Staatsgründer der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, fallen. Atatürk sicherte den Kurden zunächst eine begrenzte Autonomie zu. Dennoch wurden kurdische Traditionen, ihre Sprache und Kultur weitgehend verboten. Als Re- aktion formierte sich 1978 die PKK ( Partiya Karkerên Kurdistanê, kurdisch für: Arbeiterpartei Kurdistans), die sich einen unabhängigen kurdischen Staat zum Ziel gesetzt hat. In Deutschland wird die PKK als Terrororganisation eingestuft. Im Jahr 1984 begann sie mit dem türkischen Staat einen bewaffneten Kampf. Entführungen, Überfälle, Selbstmordattentate und Morde sind Teil des Kampfes der PKK, die Armee antwortete unter anderem mit Luftangriffen und Militärschlägen auf kurdische Stellungen. ( lia)