Sparkassen wollen in der Fläche bleiben
BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Deutschlands Sparkassen wollen trotz weiterer Einschnitte im Filialnetz ihr flächendeckendes Angebot aufrechterhalten. „Sparkassen werden auch in Zukunft mit ihrem Filialnetz flächendeckend in allen Regionen Deutschlands vertreten sein“, bekräftigte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Dienstag. Weil Kunden Geldgeschäfte zunehmend online oder mobil erledigen, könnten jedoch „gerade kleine Filialen nicht an jedem Standort erhalten werden“, sagte der Sprecher der „Passauer Neuen Presse“. Kooperationen mit dem örtlichen Einzelhandel oder die Versorgung von Bankkunden per SparkassenBus helfen, Lücken im Netz zu schließen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Hans-Günter Henneke, hatte vor weiteren Filialschließungen gewarnt. Sollte der Trend vor allem in dünner besiedelten Regionen anhalten, drohe die Verankerung der Institute im ländlichen Raum verloren zu gehen. „Man sollte nicht generell den Rückzug aus der Fläche propagieren, nur weil es vielleicht hier und da nicht wirtschaftlich ist“, mahnte Henneke in der „Süddeutschen Zeitung“.
Auch die Volks- und Raiffeisenbanken mühen sich um den Spagat zwischen persönlicher Kundenbetreuung vor Ort und digitaler Welt. „Wir werden sicher einen weiteren Rückgang im Filialbereich haben“, prognostizierte der neue Präsident des Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey, jüngst. „Aber unseren grundsätzlichen Anspruch, in der Fläche vertreten zu sein, erhalten wir aufrecht.“
Das Filialnetz schrumpft seit Jahren stetig: 1997 zählte die Bundesbank noch mehr als 63 000 Zweigstellen bundesweit, Ende 2016 waren es nach jüngsten veröffentlichten Zahlen noch etwa die Hälfte mit 32 026.