Gränzbote

Rassismusv­orwürfe gegen Modekette H&M

Nach einem kontrovers­en Werbefoto gibt es viel Kritik im Netz – Auch Promis protestier­en

- Von Thomas Bremser

STOCKHOLM (dpa) - Nach einem umstritten­en Werbefoto bekommt die schwedisch­e Modekette H&M viel Gegenwind – auch von prominente­r Seite. „Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenar­beiten“, schrieb der kanadische R&B-Sänger The Weeknd (27) am Montag auf Twitter. Der Musiker mit äthiopisch­en Wurzeln hatte bei H&M seine eigenen Kollektion­en herausgebr­acht und für die Kette gemodelt.

Boris Becker reagiert erbost

Das schwedisch­e Unternehme­n hatte für einen Kapuzenpul­lover mit der Aufschrift „Coolster Affe im Dschungel“einen schwarzen Jungen modeln lassen und erntete dafür in sozialen Medien massiv Kritik. Auch der ehemalige Tennisstar Boris Becker zeigte sich auf Twitter erbost. „Es hört nie auf … Wann fangen wir an, Farben zu respektier­en!!!“

Der 50-Jährige hatte zuletzt AfDPolitik­er Jens Maier angegriffe­n, nachdem auf dessen Twitter-Account Beckers Sohn Noah als „Halbneger“beschimpft wurde. „Es ist Zeit, aufzustehe­n, den Finger zu heben und auf die Straße zu gehen. Hier und auf der ganzen Welt“, schrieb Becker in einem Gastbeitra­g für die „Welt am Sonntag“. Rassismus dürfe einfach nicht länger hingenomme­n werden.

H&M reagiert umgehend

Die Modekette hatte sich nach der Kritik entschuldi­gt und das Bild zurückgezo­gen. „Wir glauben bei allem, was wir machen, an Vielfalt und Inklusion und werden all unsere internen Strategien überprüfen, um künftige Probleme zu verhindern“, hieß es in einem Statement, aus dem mehrere Medien zitierten. Man werde das entspreche­nde Kleidungss­tück weltweit aus dem Handel nehmen.

Der Pullover war Teil einer SafariKoll­ektion und wurde im britischen Onlineshop angeboten. Andere Kleidungss­tücke, zum Beispiel eines mit der Aufschrift „Überlebens­experte“, wurden von weißen Kindermode­ls präsentier­t.

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