Essen weitergeben, statt in Tonne werfen
Initiative kämpft gegen Lebensmittelverschwendung – Die Kommunikation erfolgt online
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Zu viele Lebensmittel landen in Deutschland auf dem Müll. „Das darf nicht so weitergehen“, findet Foodsharing-Aktivistin Jo-Ann Gebhard, die in VSSchwenningen studiert. Die Idee der Foodsharing-Bewegung ist simpel: Überschüssige Lebensmittel sollen einfach an die Menschen verteilt werden, die sie gebrauchen und verbrauchen können.
Damit das in der Doppelstadt logistisch einfacher vonstatten geht, betreuen Jo-Ann und ihre Gruppe den sogenannten „Fair-Teiler“: einen umgebauten Container am Bahnhof, der als zentraler Ablage- und Abholplatz für Essen genutzt wird. Darin eingebaut befinden sich Regale und sogar ein Kühlschrank, um die Lebensmittel zu verstauen.
Es darf kein Alkohol abgegeben werden
„Wenn jemand etwas übrig hat, kann er es einfach herbringen. Idealerweise macht er dann noch ein Foto von den mitgebrachten Sachen und teilt es in unserer Facebook-Gruppe Foodsharing VS-Schwenningen. So wissen in Sekundenschnelle alle Food-Sharer Bescheid, dass es was zu holen gibt.“
Betreuung des Projekts ist viel Aufwand
Ob die Betreuung des Projekts nicht viel Aufwand sei? „Doch“, meint JoAnn Gebhard, „wir schauen fast jeden Tag rein, ob auch alles seine Ordnung hat – geputzt wird auch mindestens einmal die Woche.“Der jeweilige Hygiene-Kontrolleur trägt seinen Besuch dann in einen Plan ein. Das müsse sein, denn auch das Gesundheitsamt schaue ihnen dabei penibel auf die Finger.
„Eigentlich findet es die Idee auch gut“, meint sie. Aber bei der Hygiene verstünden die Beamten keinen Spaß – und das sei auch gut so. In den „Fair-Teiler“dürfe eigentlich alles rein, was noch haltbar ist – nur keine offenen Sachen wie etwa die Reste vom Mittagessen. Und ganz wichtig: kein Alkohol. „Weil ja im Prinzip jeder freien Zugriff auf das Fach am Bahnhof hat, ist Jugendschutz ein Thema für uns“, erklärt Initiatorin Jo-Ann Gebhard.