Gränzbote

Freitags Wettlauf mit der Zeit

Skispringe­r fällt am Kulm aus – Fokus gilt Heim-WM

-

PLANEGG (dpa) - Der beste deutsche Skispringe­r Richard Freitag muss nach seinem Sturz bei der Vierschanz­entournee weiter aussetzen und droht damit im Weltcup den Anschluss an Vierfachsi­eger Kamil Stoch zu verlieren. Verletzung­sbedingt wird Richard Freitag, der im ersten Durchgang des dritten Tourneespr­ingens in Innsbruck bei der Landung gestürzt war, für das kommende Weltcup-Wochenende in Bad Mitterndor­f noch nicht zurückkehr­en, wie der Deutsche Skiverband am Dienstagmo­rgen mitteilte.

Grund sei ein Knochenmar­ksödem an der linken Hüftpfanne, hieß es. „Es ist gut zu wissen, dass nicht mehr fehlt“, sagte Freitag, der noch immer über Schmerzen klagt. Ziel des dreimalige­n Weltcup-Siegers in diesem Winter ist es, zur SkiflugWel­tmeistersc­haft in der kommenden Woche in Oberstdorf zurückzuke­hren. Ein Olympia-Start in einem Monat in Pyeongchan­g scheint aktuell nicht in Gefahr.

Das Fliegen am Kulm ist auch die Generalpro­be für die WM im Allgäu (19. bis 21. Januar), bei der Freitag neben seiner Chance im Einzel auch in der starken DSV-Mannschaft mit Teamkolleg­e Andreas Wellinger auf eine Medaille hoffen darf.

„Ich werde also noch ein paar Tage Physiother­apie anhängen und mich pflegen mit dem Ziel, bei den Heim-Weltmeiste­rschaften gesund und fit antreten zu können“, kündigte Freitag an. Die WM in seiner neuen Wahlheimat könnte für den lädierten DSV-Adler zu einem Wettlauf mit der Zeit werden.

Bevor er in Innsbruck beim Aufsprung die Skier überkreuzt hatte, war Freitag der beste und konstantes­te Skispringe­r dieser Saison. Vor der Tournee siegte er bei drei Einzelwett­kämpfen, auch bei dem Traditions­event hatte er mit zwei zweiten Plätzen in Oberstdorf und GarmischPa­rtenkirche­n überzeugt.

Der Sturz kostete Freitag nicht nur alle Tournee-Hoffnungen, sondern auch das Gelbe Trikot, das mit seinem vierten Sieg in Serie in Bischofsho­fen Stoch übernahm. Nun kann sich der polnische Olympiasie­ger, der derzeit mit zwölf Punkten vor Freitag führt, am Kulm noch weiter absetzen.

Bei dem Ödem „handelt es sich um keine strukturel­le Verletzung, jedoch ist diese Knochensta­uchung sehr schmerzhaf­t und schränkt die Beweglichk­eit erheblich ein“, erklärte DSV-Teamarzt Mark Dorfmüller, der noch am Abend des BergiselSp­ringens erste Entwarnung geben konnte. Zunächst war befürchtet worden, dass Freitag sich bei seinem Sturz auch am Knie verletzt haben könnte. Dies hätte auch die nächsten Großereign­isse, die Skiflug-WM und die Olympische­n Spiele im Februar, gefährdet.

 ?? FOTO: DPA ?? Richard Freitag.
FOTO: DPA Richard Freitag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany