Daten und Fakten
JuKoP: In der Sonderkommission zur Vermeidung von Jugendkriminalität arbeiten fünf Mitarbeiter – zwei von Polizei, drei vom Jugendamt.
Die Stadt Tuttlingen hat im Kreis Tuttlingen die höchste Häufigkeitsziffer bei der Jugendkriminalität. Gründe dafür sind die hohe Einwohnerzahl im Vergleich zu anderen Kreisstädten und die Tatsache, dass Tuttlingen eine Schulstadt ist, in die viele Jugendliche pendeln.
Männliche UMA (Unbegleitete minderjährige Ausländer) haben laut Ramon Schwarz bezogen auf Strafdelikte „auch im Kreis Tuttlingen zu Buche geschlagen“. Dabei habe es sich meist um interne Auseinandersetzungen gehandelt oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Rund 80 UMAs leben laut Landrat Stefan Bär momentan im Landkreis, alle seien erkennungsdienstlich behandelt worden. Zweifel an den Altersangaben gebe es keine, sagte er.
Bei rund 700 Delikten jährlich im Bereich der Jugendkriminalität im Kreis werden circa 100 von strafunmündigen Kindern unter 14 Jahren verübt.
Als Reaktion auf diese Zahl hat das Jugendamt das Projekt „Froschkönig“ins Leben gerufen: Kinder unter 14 Jahren, die in Art und Umfang der Delikte auffällig geworden sind, werden zum Gespräch bei JuKoP in die Polizeidienststelle eingeladen. „Das wirkt in der Regel“, sagt Christina Martin, Leiterin des Kreisjugendamtes. Rund 20 Mal pro Jahr sei das der Fall. In zehn Fällen, bezogen auf drei Jahre, sei eine weitere intensive Begleitung notwendig gewesen.
Bei der Sachbeschädigung in der Wehinger Kirche sei ein 13-Jähriger beteiligt gewesen. „Putzen als Schadenswiedergutmachung kann hier gute Prävention sein“, so Staatsanwältin Isabel Gurski-Zepf. (iw)