Ja, ist denn schon …?
Das Jahr startet flott: Noch zwei Sonntage, dann beginnt die Vorfastenzeit. Ostern ist 2018 so früh, dass den Narren kaum Zeit zur Fasnet bleibt und das Kirchenjahr den Weihnachtsfestkreis fast nahtlos in die Passionszeit übergehen lässt. Gerade ist der Christbaum abgeschmückt, da wird auch schon der Fastenkalender bestellt.
Die Nähe von Krippe und Kreuz erinnert mich an die Krippendarstellung des Veit-Stoß-Altars im Bamberger Dom: Neben dem Christkind reckt sich dort eine monumentale Säule empor. Merkwürdig. Es ist die Flagellatio-Säule, an der Jesus viele Jahre später auf seinem Kreuzweg angebunden, geschlagen und gefoltert wird. Ein Engel umgreift sie, als ob er dieses Folterwerkzeug als Weihnachtsgeschenk mitbrächte. Und sein Engelkollege schleppt mit beiden Händen das schwere Kreuz zur Krippe.
Die beiden sind nicht die Bad Boys des Himmels. Was sie mitbringen, ist mit der höchsten Ebene abgestimmt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“(Joh 3, 16). Oder wie es Jochen Klepper in seinem Weihnachtslied gedichtet hat: „Und über deiner Krippe schon zeig uns dein Kreuz, du Menschensohn.“Pfarrer Dr. Matthias Figel, Evangelische Kirchengemeinde Hausen ob Verena