Für den Gränzboten unterwegs
Simon Schneider ist seit Jahren als freier Mitarbeiter dabei – Neue Schreiber gesucht
TUTTLINGEN - Sie sind für den Gränzboten überall unterwegs, jeder kennt sie und ohne sie würde montags gähnende Leere auf den Seiten herrschen: die freien Mitarbeiter unserer Zeitung. Doch was macht so ein Reporter eigentlich? Am besten weiß das Simon Schneider. Der 31-Jährige ist seit 2009, mit einigen Unterbrechungen, freier Mitarbeiter unserer Zeitung und kennt inzwischen auch die entlegensten Ecken zwischen Bärenthal, Kirchen-Hausen und dem Hohenkarpfen.
Begonnen hat Simon Schneiders Zeitungskarriere nach dem Abschluss des Wirtschaftsgymnasiums. „Mir war klar, dass ich in einen Beruf muss, bei dem man viel quatschen kann“, sagt Schneider. Also klopfte er an die Tür des damaligen Redaktionsleiters in Tuttlingen, Ludger Möllers, der ihn prompt zu einem ersten Termin schickte: Vorlesewettbewerb in der Stadtbibliothek. Er hörte sich die Vorlesekünste der Schüler an, schoss ein Foto, machte ein Interview mit der Siegerin, schrieb einen Text – der Auftraggeber war zufrieden.
Hauptjob beim Radio
Wegen seiner „großen Klappe“, wie er selbst sagt, habe man ihm aber auch den Radiojournalismus ans Herz gelegt. Über Umwege landete er bei Radio Seefunk, dort ist er als Reporter für den Landkreis Tuttlingen unterwegs, schreibt Nachrichten oder ist bei Kollegen-Talks zu hören. Weil die Arbeitszeiten recht flexibel sind, passt Schneider die Arbeit für den Gränzboten gut in seinen täglichen Kalender. Wenn die Redaktion ihn für Veranstaltungen anfragt, düst er zur Jahreshauptversammlung nach Wurmlingen, zu Konzerten in die Tuttlinger Stadthalle, zum Theater nach Eßlingen oder auch mal zum Pressetermin mit dem Landrat.
Im Laufe der Jahre musste er sich ein dickes Fell zulegen, meint Schneider. „Es kann schon sein, dass ich mittags fürs Radio über einen tödlichen Unfall berichte und abends für den Gränzboten beim Après-Ski-Fun in der Emminger Dupfee bin“, sagt er. Andererseits kennt er den Vorteil, vier Pressetermine hintereinander wahrzunehmen. „Da muss man weder Frühstücken noch Mittagessen, da gibt’s immer was“, sagt er und lacht.
Auch mal Stars getroffen
Während er bei Radio Seefunk sogar schon Angela Merkel vor dem Mikrofon hatte, sind es beim Gränzboten eher die „kleinen Leute“, die er interviewen darf. „Das macht aber gar nichts“, sagt er. „Angela Merkel hat jedes Mal hundert Journalisten vor sich, im Gemeinderat Bärenthal bin nur ich.“Dennoch freut er sich auch über die Stars, die er für die Gränzbote-Berichterstattung trifft. Das Konzert von Marlon Roudette auf dem Honberg hat er noch gut in Erinnerung, ebenso das Interview und den Auftritt von Vanessa Mai in der Stadthalle.
Ist beim Termin selbst oft noch Trubel angesagt, braucht Schneider danach etwa eine Stunde Ruhe, um den Text zu schreiben und die Bilder zu sortieren. „Manchmal geht es schneller, manchmal langsamer, weil ich den Bürgermeister anrufen und den genauen Sachverhalt abklären muss“, erklärt er. Seinen Artikel mit einer Auswahl von drei bis vier Fotos schickt er danach per E-Mail an die Redaktion. Dort werden sie von den Redakteuren verarbeitet.
Dass er inzwischen fast täglich seinen Namen in der Zeitung liest, ist für Simon Schneider nichts Besonderes mehr. Nur seinen ersten Artikel, den vom Lesewettbewerb, hat er sich natürlich ausgeschnitten und aufgehoben.