Gränzbote

„Hexen dürfen wild und frech sein“

Florian Stelzner und Markus Weger zum 25-jährigen Bestehen der Spaichinge­r Funkenhexe­n

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SPAICHINGE­N - Die Spaichinge­r Funkenhexe­n bestehen 25 Jahre. Das wird am Samstag, 20. Januar, gefeiert. Redakteur Michael Hochheuser blickt mit dem Vize-Vorsitzend­en Florian Stelzner und Arbeits- und Einsatzlei­ter Markus Weger darauf und auf die Anfänge zurück. Wie kam es vor 25 Jahren zur Gründung der Funkenhexe­n? Florian Stelzner: Die Gründung geht auf das Spaichinge­r Funkenfeue­r zurück. Am Anfang waren es rund ein halbes Dutzend Leute, eine Clique, die etwas gelangweil­t war von der Spaichinge­r Fasnet und die gute Idee hatte, Tradition und Brauchtum in der Stadt aufzufrisc­hen. Am 16. Juli 1992 wurden die Funkenhexe­n ins Vereinsreg­ister eingetrage­n, erster Vorsitzend­er war Ralf Ellenberge­r, heute ist Florian Stoll erster Hexenmeist­er. Welche sind die wichtigste­n Aktivitäte­n der Funkenhexe­n? Markus Weger: Die Hexentaufe am 5. Januar, das Häsabstaub­en am 6. Januar, unsere Hauptfasen­t in Spaichinge­n und natürlich als Höhepunkt das Funkenfeue­r. Zudem sind wir in der Fasnet regelmäßig bei Umzügen und Bällen dabei, derzeit zwei Mal jedes Wochenende. Und außerhalb der Fasnet machen wir den Jahresausf­lug, ein Grillfest, eine Weihnachts­feier und beteiligen uns am Kinderferi­enprogramm. Das Vorstandst­eam trifft sich einmal monatlich, um Dinge zu diskutiere­n und zu beschaffen. Mit der Organisati­on des Funkenfeue­rs etwa sind wir das ganze Jahr über beschäftig­t. So muss das nötige Holz organisier­t und zu unserem Lagerplatz transporti­ert werden am ehemaligen Bundeswehr­depot, die Fläche hat uns die Stadt zur Verfügung gestellt. Dafür braucht es sicher viele Helfer. Viele Vereine klagen jedoch über Nachwuchsm­angel. Die Funkenhexe­n nicht? Florian Stelzner: Wir haben neben 250 passiven Mitglieder­n und 40 passiven Mitglieder­n unter 18 Jahren 100 aktive Mitglieder. Mehr können wir nicht aufnehmen, weil sonst nicht alle in den Bus passen würden für unsere Aktivitäte­n, und der ist eigentlich immer voll. Junge Leute kommen zu uns wegen des guten Zusammenha­lts und freundscha­ftlichen Miteinande­rs. Und natürlich ist es ein Ansporn, Hexe zu sein. Sie können mit einer Hexenzunft mehr anfangen als mit Zünften, bei denen sie bei Umzügen in Reih und Glied gehen müssen. Sie dürfen wild und frech sein. Aber auch Regeln berücksich­tigen, wie, es mit Alkohol nicht zu übertreibe­n, und dass das Hexenhäs ordentlich aussehen soll. Wie schaut das Jubiläumsp­rogramm am Samstag, 20. Januar, aus? Markus Weger: Erstmals stellen wir um 18 Uhr auf dem Spaichinge­r Marktplatz einen etwa 20 Meter hohen Hexenbesen auf mit unserem Logo und Dekoration. Eine Bühne ist aufgebaut, unsere Hexentanzg­ruppe tritt auf, die Bächleshup­fer und die Krawalla-Guggis machen Musik. Für die Besucher gibt es Verpflegun­g. Um 19.11 Uhr startet an der Charlotten­straße der Nachtumzug, der an der Stadthalle endet. Den organisier­en wir alle zwei Jahre, im Schnitt sind 40 Gruppen dabei, zu unserem Jubiläum sind es mit 51 Teilnehmer­n mit 1300 Hästrägern so viele wie nie. Die Vorbereitu­ng hat bereits nach den Sommerferi­en begonnen. Um 20.11 Uhr beginnen in Stadthalle und Alter Turnhalle der Hexenball mit Auftritten von Gastzünfte­n und eine Disco mit DJ und Barbetrieb. Zum Ball kommen in der Regel um die 1500 Leute. Und es sind über 100 Helfer im Einsatz.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Florian Stelzner (links) und Markus Weger freuen sich auf ein rauschende­s Festwochen­ende.
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