„Die Kinder stehen an erster Stelle“
Die 28-jährige Kathrin Schlifski leitet die Anton-Braun-Grundschule in Möhringen
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Sie ist die neue Schulleiterin der AntonBraun-Grundschule in Möhringen: Die 28-jährige Kathrin Schlifski hat die Nachfolge von Emil Mayer angetreten. Ende November vergangenen Jahres fand ihre Einsetzungsfeier statt (wir berichteten). Offiziell ist sie aber bereits seit dem 8. August im Amt. Im Gespräch mit unserer Zeitung zieht sie eine erste Bilanz. „Die Kinder stehen an erster Stelle“, sagte sie.
Kathrin Schlifski stammt gebürtig aus Tuttlingen. Zu ihrer Entscheidung, Lehrerin zu werden, kam sie durch ihre Tätigkeit als Leiterin einer Kinderturn-Gruppe: „Man kann ein Stück weit Vorbild sein für die Kinder und ihnen etwas beibringen.“Ab 2008 hat sie an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg ein Studium für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen absolviert. 2012 macht sie das erste, 2014 das zweite Staatsexamen. Danach wurde Kathrin Schlifski Klassenlehrerin an der Anton-Braun-Grundschule, die aktuell von 151 Schülern besucht wird.
Der damalige Schulleiter Emil Mayer habe Potenzial in ihr gesehen, sagt die 28-Jährige. Er förderte sie und legte ihr nahe, seine Nachfolgerin zu werden. „Ich durfte ein Jahr an seiner Seite in der Schulleitung mitarbeiten und mir Einblicke verschaffen.“Das sei ein Gegensatz zu ihrem Unterrichtsalltag gewesen. Aber sie habe grundsätzlich ein Faible für Bürotätigkeiten und fürs Organisieren – die Pädagogin hätte sich früher auch gut vorstellen können, Bürokauffrau zu werden. Im Dezember 2016 wurde die Möhringer Schulleiterstelle ausgeschrieben, Kathrin Schlifski bewarb sich. Sie konnte sich nach einem Überprüfungsverfahren und mehreren Vorstellungsgesprächen durchsetzen – sie bekam die Stelle.
„Ich bin Ansprechpartner für Kinder, Eltern, Jugendbegleiter und Lehrer.“Zu ihrem Arbeitsalltag gehöre unter anderem das Organisieren des Unterrichts, die Gestaltung der Stundenpläne, die Verteilung von Lehraufträgen, die Organisation des Ganztagsunterrichts sowie das Anfertigen von Statistiken und die Referendarsbetreuung. Zum Kern des Kollegiums gehören acht Klassenlehrer, ein Sportlehrer, ein Pfarrer und eine Pfarrerin sowie eine katholische Religionslehrerin. Zudem gebe es zehn Jugendbegleiter. Neben ihrer Schulleitertätigkeit unterrichtet Kathrin Schlifski täglich vier bis fünf Stunden, außer donnerstags.
Zu ihrem Einstand als Schulleiterin sagt sie: „Es war eine aufregende Zeit bisher. Ich hatte das Gefühl, ich war gut vorbereitet – aber auf vieles, das passiert, kann man sich nicht vorbereiten.“Man müsse sehr flexibel und spontan sein. Es habe ihr sehr geholfen, dass sie bereits vorher zum Kollegium gehört habe.
Zu den großen Herausforderungen, die auf die Anton-Braun-Grundschule zukommen, zählt Kathrin Schlifski den Umgang mit den Flüchtlingskindern, die die Schule in den Regelklassen besuchen. „Sie brauchen eine spezielle Förderung. Wir müssen sie in den Alltag integrieren und erreichen, dass sie noch besser die deutsche Sprache lernen.“Aber auch die Weiterentwicklung der Ganztagsschule hat die neue Schulleiterin auf der Agenda.
In ihrer Freizeit geht Kathrin Schlifski, die in Liptingen wohnt, gerne mit ihren Kollegen zum Zumba. Mit ihrem Partner nimmt sie einmal wöchentlich an einem Tanzkurs teil. „Ich versuche mich auch immer wieder im Joggen“, sagt die 28-Jährige mit einem Lachen.
„Man kann ein Stück weit Vorbild sein für die Kinder“, sagt Kathrin Schlifski über ihre Entscheidung, Lehrerin zu werden.