Mitglieder beklagen Insektenrückgang
Obst- und Gartenbauverein Seitingen-Oberflacht hält Jahreshauptversammlung ab
SEITINGEN-OBERFLACHT - Zahlreiche Mitglieder sind zur Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Seitingen-Oberflacht gekommen. Dabei ging es nicht nur um Erfreuliches: Neben Problemen beim Staigfest stand auch der Rückgang von Insekten und Vögeln im Mittelpunkt.
Stichwort Staigfest: Johann Jungert ging in seinem Bericht auf das zweitägige, beliebte Fest ein, das in diesem Jahr am 25. und 26. August stattfinden soll. Nicht nur, dass es personalintensiv sei, im vergangenen Jahr kamen noch Probleme mit der Energie und dem Wasser hinzu, die die Organisatoren kurzzeitig zum Schwitzen brachten. Jungert betonte, dass das Fest jedoch wichtig sei – es soll in erster Linie helfen, die Dorfgemeinschaft zu pflegen und mit dem Erlös mannigfaltige Aufgaben des Vereines zu finanzieren.
Ein weiteres Problem wurde angesprochen: Beunruhigend stellt der Verein einen Rückgang an Insekten und Vögeln fest, was sich jetzt schon beim Obst stark bemerkbar mache. Nicht nur die Intensivlandwirtschaft, die die bäuerliche Landwirtschaft vertreibe, sei die Ursache, auch das Verschwinden von Nutzund Blumengärten trage zu so einer Dezimierung bei, meinte Jungert.
Auch wenn Laubsauger den Besen ersetzen und Vorgärten einer Schotterwüste weichen, sei das nicht gerade förderlich. Zudem würden in den verbleibenden Gärten immer mehr Blumen und Sträucher angepflanzt die schön aussähen, für die Insekten aber nutzlos seien. „Einen Lichtblick gibt es aber“, so Jungert. Vor allem bei jungen Familien komme immer mehr das Kochen mit eigenen gezogenen Kräutern und Gemüse in Kleinstgärten und Kräuterbeeten in Mode, was wiederum der Insektenwelt zu Gute komme.
Kreisverbandsvorsitzender Hans Weber berichtete über seine Arbeit. Die Gärten, so Weber, sollten blühen und der englische Rasen etwas weniger werden, um das abhandengekommene biologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Weber bemängelte auch, dass es im Landkreis Tuttlingen keinen wirklichen Kreisfachwart gebe – was im Hinblick auf die Landesgartenschau schon verwundere.
Bürgermeister Bernhard Flad lobte den Verein mit seinen 243 Mitgliedern. Problematisch sei es, die Jugend für die Natur zu sensibilisieren, um der Natur und dem Verein einen Fortbestand zu gewährleisten.
Bei den Neuwahlen gab es kaum Veränderungen. Erster Vorstand bleibt Johann Jungert, für das Finanzielle ist Birgit Renz zuständig und Wirtschafter so wie Beisitzer bleibt Markus Grimm. Kassenprüfer Markus Grimm und Hubert Bacher gaben ihre Ämter ab – Gabi Zepf und Frank Seeburger rückten nach. Als Beisitzer wurden Leni Runge, Frank Seeburger und Felix Zepf gewählt.