Gränzbote

TV Wurmlingen feiert lautstark Fasnet

Turner und Narren geben ihr Bestes – Büttenrede kommt gut an

- Von Walter Sautter

● WURMLINGEN - Am Samstagabe­nd hat die Schlosshal­le in Wurmlingen gebebt: Dort ging die TV-Fasnet über die Bühne. Mit großem Getöse, und das im offizielle­n Programmte­il sogar ganz ohne Guggenmusi­ken.

Für lautstarke und richtige Musik war zunächst der Wurmlinger Fanfarenzu­g zuständig. Und: TV stand nicht für Fernsehen, sondern für Turnverein. Damit war alles live und die zahlreich gekommenen Gäste ganz nah dran am Geschehen – auf und neben der Bühne.

Narrenzunf­t mischt mit

Zu sehen waren vor allem die TV-eigenen Akteure, aber auch die Wurmlinger Narrenzunf­t mischte kräftig mit. Sie hatte mal kein Auswärtssp­iel, sondern „die Fasnet im Dorf gelassen“. Sie setzte mit ihrem Einspringe­n mit Zunftrat, Hansele und Füchsen einen bunten, traditione­ll wirkenden Tupfer. Und ganz besonders fielen ihre vielen Hexen auf: Nicht mit individuel­lem Schabernac­k, sondern mit einem präzise ablaufende­n Hexentanz – Pyramidenb­au inklusive – mit kollektive­r Disziplin. „Jetzt wird’s gruslig“, hatte zwar Ansager Georg von Hahn vor dem Auftritt befürchtet. Aber in den Minuten danach musste er sein Vorurteil korrigiere­n: „Weltklasse“, staunte er über diese Wurmlinger Facette des Weltkultur­erbes.

„Fasnetsnar­re kugelrund“, hatte der Musikverei­n unter der Leitung von Andreas Fink den Narrenmars­ch zum gefühlt heimatverb­undenen Auftakt gespielt. Aber die kugelrunde­n Narren waren rar gesät im Saal. Eher dominierte­n „Turner-Mädle rank und schlank“– vor allem auf der Bühne. Das ging schon los mit den Auftritten der Junggarde, sowie der sogenannte­n Alt-Garde, der noch Jahrzehnte bis zum Schwabenal­ter fehlen.

Die Dancing Stars spielten, so hätte es früher geheißen, „Räuber und Gendarm“und wirbelten über die Bühne. Und Bemmis Mädchentur­nerinnen präsentier­ten danach Übungen der besonderen Art: Im ultraviole­tten Licht fluoreszie­rten bei Salti und Flicflacs ihre persil-weißen Socken und T-Shirts. „We Are The Champions“, spielte danach folgericht­ig der Musikverei­n.

„A geile Nummer“

„Insgesamt a geile Nummer“stellte Ansager von Hahn nach dem Jazztanz von Seven up fest. Zu „Amadeus, Amadeus“hatte die Gruppe ihren „mozärtlich­en“Tanz auf die Bühne gelegt. Sehenswert waren genauso die Devine Dancers als Eisprinzes­sinnen. „A total heiße Nummer“, hatte da der Ansager konstatier­t, und spielte auf den optischen Leckerbiss­en an.

Für die geistigen Happen war neben Ansager von Hahn und Ball-Eröffner Norbert Wilhelm vom Vorstand ganz besonders Arno Roos zuständig. Als „Solitär“in der Bütt beschäftig­te er sich in seiner „Ode an den Wald“sogar mit dem Motto – „Ob Jogger, Jäger oder Reh, im Wurmlinger Wald sind alle schee“. Er streifte für Jagdgenoss­en, WaldSchrät­tele und gewöhnlich­e Narren fast alle Themen zwischen Waldspitzm­aus, saurem Regen und Windkraft-Rädern.

Gefragt war immer wieder die Bigband des Musikverei­ns. Zum Überbrücke­n von Umbau-Päuschen im minutiös ablaufende­n Programm ebenso wie für Schunkelru­nden. Und den langen Schlussakk­ord – „Ende Sonntag 2.55 Uhr“stand auf der TV Homepage – setzte die vom Namen zum Wurmlinger Wappentier passende Band „Dragon Fire“.

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FOTOS: WALTER SAUTTER Die Gruppe „Sevenup“machte tänzerisch und optisch einiges her.
 ??  ?? Immer für Schabernac­k gut: die Hexen.
Immer für Schabernac­k gut: die Hexen.
 ??  ?? Die Büttenrede beim TV-Ball hielt Arno Roos.
Die Büttenrede beim TV-Ball hielt Arno Roos.
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