TV Wurmlingen feiert lautstark Fasnet
Turner und Narren geben ihr Bestes – Büttenrede kommt gut an
● WURMLINGEN - Am Samstagabend hat die Schlosshalle in Wurmlingen gebebt: Dort ging die TV-Fasnet über die Bühne. Mit großem Getöse, und das im offiziellen Programmteil sogar ganz ohne Guggenmusiken.
Für lautstarke und richtige Musik war zunächst der Wurmlinger Fanfarenzug zuständig. Und: TV stand nicht für Fernsehen, sondern für Turnverein. Damit war alles live und die zahlreich gekommenen Gäste ganz nah dran am Geschehen – auf und neben der Bühne.
Narrenzunft mischt mit
Zu sehen waren vor allem die TV-eigenen Akteure, aber auch die Wurmlinger Narrenzunft mischte kräftig mit. Sie hatte mal kein Auswärtsspiel, sondern „die Fasnet im Dorf gelassen“. Sie setzte mit ihrem Einspringen mit Zunftrat, Hansele und Füchsen einen bunten, traditionell wirkenden Tupfer. Und ganz besonders fielen ihre vielen Hexen auf: Nicht mit individuellem Schabernack, sondern mit einem präzise ablaufenden Hexentanz – Pyramidenbau inklusive – mit kollektiver Disziplin. „Jetzt wird’s gruslig“, hatte zwar Ansager Georg von Hahn vor dem Auftritt befürchtet. Aber in den Minuten danach musste er sein Vorurteil korrigieren: „Weltklasse“, staunte er über diese Wurmlinger Facette des Weltkulturerbes.
„Fasnetsnarre kugelrund“, hatte der Musikverein unter der Leitung von Andreas Fink den Narrenmarsch zum gefühlt heimatverbundenen Auftakt gespielt. Aber die kugelrunden Narren waren rar gesät im Saal. Eher dominierten „Turner-Mädle rank und schlank“– vor allem auf der Bühne. Das ging schon los mit den Auftritten der Junggarde, sowie der sogenannten Alt-Garde, der noch Jahrzehnte bis zum Schwabenalter fehlen.
Die Dancing Stars spielten, so hätte es früher geheißen, „Räuber und Gendarm“und wirbelten über die Bühne. Und Bemmis Mädchenturnerinnen präsentierten danach Übungen der besonderen Art: Im ultravioletten Licht fluoreszierten bei Salti und Flicflacs ihre persil-weißen Socken und T-Shirts. „We Are The Champions“, spielte danach folgerichtig der Musikverein.
„A geile Nummer“
„Insgesamt a geile Nummer“stellte Ansager von Hahn nach dem Jazztanz von Seven up fest. Zu „Amadeus, Amadeus“hatte die Gruppe ihren „mozärtlichen“Tanz auf die Bühne gelegt. Sehenswert waren genauso die Devine Dancers als Eisprinzessinnen. „A total heiße Nummer“, hatte da der Ansager konstatiert, und spielte auf den optischen Leckerbissen an.
Für die geistigen Happen war neben Ansager von Hahn und Ball-Eröffner Norbert Wilhelm vom Vorstand ganz besonders Arno Roos zuständig. Als „Solitär“in der Bütt beschäftigte er sich in seiner „Ode an den Wald“sogar mit dem Motto – „Ob Jogger, Jäger oder Reh, im Wurmlinger Wald sind alle schee“. Er streifte für Jagdgenossen, WaldSchrättele und gewöhnliche Narren fast alle Themen zwischen Waldspitzmaus, saurem Regen und Windkraft-Rädern.
Gefragt war immer wieder die Bigband des Musikvereins. Zum Überbrücken von Umbau-Päuschen im minutiös ablaufenden Programm ebenso wie für Schunkelrunden. Und den langen Schlussakkord – „Ende Sonntag 2.55 Uhr“stand auf der TV Homepage – setzte die vom Namen zum Wurmlinger Wappentier passende Band „Dragon Fire“.