Fridinger „Krabbelmäuse“feiern Jubiläum
Die erste Kindertagesstätte der Gemeinde wird heute zehn Jahre alt.
● FRIDINGEN - Die erste Kinderkrippe der Gemeinde Fridingen hat heute vor zehn Jahren eröffnet. Aus dem damaligen Neuland sei für die Erzieherinnen mittlerweile eine Berufung geworden, erzählt die Leiterin Kerstin Rauer.
An den ersten Tag erinnere sie sich noch gut, sagt Rauer. Sieben Kinder waren damals angemeldet, es gab einen kleinen Empfang für die Eltern. „Richtig los ging es aber dann erst am zweiten Tag“, sagt die Krippen-Leiterin. „Das war eine anstrengende Zeit, weil es zwei bis drei Wochen gedauert hat, bis die Kinder alleine bleiben konnten.“Eine ungewohnte Situation für die Kinder, die Eltern und auch die Erzieherinnen, die bis dahin in Kindergärten gearbeitet haben. Zu Beginn habe es für Krippen noch wenig Fachliteratur gegeben, bestehende Krippen gab es im Umkreis kaum. „Wir haben das einfach ausprobiert und sind ins kalte Wasser gesprungen“, sagt Rauer und meint damit sich selbst und ihre Kollegin Sylvia Rudolf, die ebenfalls seit der ersten Minute dabei ist. Heute bilden sie gemeinsam mit Carina Wimbauer ein Dreiergespann.
Schon bald nach der Eröffnung seien die zehn Plätze der Gruppe belegt gewesen, erinnert sich Rauer. Nach zwei Jahren gab es sogar eine Warteliste. Seit der Eröffnung der Kinderkrippe „Vogelsang“sei der Bedarf an Plätzen in der Gemeinde aber gedeckt.
Obwohl die heutige Nachfrage nach Kita-Plätzen die Einrichtung rechtfertigt, seien am Anfang nicht alle Fridinger von dem neuen Betreuungsangebot begeistert gewesen, erinnert sich Kerstin Rauer. „Es gab Stimmen, die es nicht gut fanden, dass man Kinder unter drei Jahren abgibt.“Mittlerweile hätten die „Krabbelmäuse“sich aber in der Stadt bewährt, erzählt die KrippenLeiterin. Und im Laufe der Jahre habe sich auch das Konzept der Krippe weiterentwickelt und gefestigt. Die Tage in der Kinderkrippe orientieren sich an festen Strukturen. Zeiten zum Spielen, festgelegte Frühstückszeiten und Rituale wie der Morgenkreis. „Wir haben unseren roten Faden gefunden“, sagt Rauer.
Kinder profitieren
Rund 60 Kinder sind in den vergangenen zehn Jahren durch Kerstin Rauer und ihr Team betreut worden. Und die Kinder haben durch die Zeit in der Kita und den Kontakt mit Gleichaltrigen profitiert, ist sich die Leiterin sicher. Am Anfang wollen viele zwar nicht ohne ihre Eltern bleiben, „manchmal wollen sie aber auch gar nicht wieder mit nach Hause,“sagt Rauer. Und nicht nur die Kinder fühlen sich bei den „Krabbelmäusen“wohl, auch die Erzieherinnen. Auch wenn die Arbeit mit Unter-Dreijährigen sich stark von der Arbeit mit Kindergartenkindern unterscheidet.
„Man braucht viel Einfühlungsvermögen“, erklärt Rauer. Weil die Kinder meistens noch nicht sprechen können, funktioniere die Kommunikation meistens über Gesten. Wichtig sei dabei auch der enge Kontakt mit den Eltern, um auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Auch der pflegerische Aspekt sei bei der Kleinkinderbetreuung viel größer, etwa beim Wickeln oder beim Füttern. „Ich habe damit aber mein Ziel gefunden und mache die Arbeit mit Herzblut“, sagt Kerstin Rauer. Und auch Sylvia Rudolf habe als Erzieherin bei den Krabbelmäusen ihre Berufung gefunden, sagt sie.
Heute hat die Krippe zwar ihr Jubiläum, richtig gefeiert wird aber erst am 6. Mai mit einem Tag der offenen Tür. Kaffee und Kuchen soll es geben, und Musik. Die Kinderchöre „Teddys“und „Singmäuse“werden dabei sein. Und viele der Sänger kennen die Kinderkrippe schon. Was heute „Teddys“und „Singmäuse“sind, waren früher teilweise nämlich schon „Krabbelmäuse“.