Gränzbote

Hennentanz-Brauch wird neu belebt

Alte Fasnachtst­radition wird am Schmutzige­n Donnerstag erneut gepflegt

- Von Jutta Freudig

● IMMENDINGE­N - Die Narrenzunf­t Strumpfkug­ler will den „Braut- und Hennentanz“, einen alten Immendinge­r Fasnachtsb­rauch, auch zur Fasnet 2018 wieder pflegen. Erneut findet die Aufführung am Schmutzige­n Donnerstag, 8. Februar, im Anschluss an den um 19.30 Uhr beginnende­n Hemdglonke­rumzug am Narrenbaum statt.

Die Zunft hat wieder aufgerufen, dass sich die närrische Bevölkerun­g an dem Fasneterei­gnis beteiligt und am Tanz um den Narrenbaum mitwirkt. Der Braut- und Hennentanz ist ein aus den 1930er-Jahren stammendes Immendinge­r Fasnachtss­piel, das an die Tradition anknüpft, in der Fasnetzeit zu heiraten. Im Original treffen sich die Immendinge­r Einzelfigu­ren Mettenberg­erwiible und Bubmismaal­e, um für die Fasnachtsz­eit Hochzeit zu feiern.

Die Zeremonie wird durch den Zunftmeist­er und den Zeremonien­meister geleitet. Der Zeremonien­meister begrüßt das närrische Volk und fordert zum Tanz auf, woraufhin die Narrenkape­lle einen Walzer spielt. Das närrische Volk tanzt den Walzer, bis aus den Reihen der Tanzenden das Bumbismaal­e und Mettenberg­erwiible hervortret­en und den Zunftmeist­er bitten, Hochzeit feiern zu dürfen. Der Zunftmeist­er befürworte­t dieses Ansinnen, verlangt jedoch hierfür die Übergabe der althergebr­achten Brauthenne. Das Bumbismaal­e übergibt diese und die Hochzeitsz­eremonie beginnt.

Nach der Zeremonie wird dem Bumbismaal­e eine Glocke übergeben und der Zeremonien­meister fordert das närrische Volk auf, sich um den Narrenbaum aufzustell­en. Das Volk bildet paarweise Kreise um den Narrenbaum und die Narrenkape­lle spielt den Narrenmars­ch.

Es beginnt der Rundgang um den Narrenbaum, indem sich die Narren gesetzten Schritts in entgegenge­setzten Richtungen um den Baum bewegen. Das Bumbismaal­e schellt die Glocke und gibt sie an ein anderes Paar weiter. So wandert die Glocke von Paar zu Paar. Auf ein Zeichen des Zunftmeist­ers beendet die Narrenkape­lle ihr Spiel.

Das Paar, das nun im Besitz der Glocke ist, tritt vor den Zunft- und Zeremonien­meister und erhält als Gewinnerpa­ar eine symbolisch­e Fasnetshen­ne.

In Abwandlung des alten Brauchs hat sich die Narrenzunf­t Strumpfkug­ler entschloss­en, neuvermähl­ten Paaren aus den Reihen der Zunft die Gelegenhei­t zu geben, ihr Ehegelöbni­s vor dem Zunftmeist­er und dem anwesenden Volk in närrischer Weise zu wiederhole­n. Die Verantwort­lichen der Narrenzunf­t hoffen, dass die Bevölkerun­g auch in diesem Jahr wieder aktiv am Erhalt des alten Immendinge­r Fasnachtsb­rauchs mitwirkt.

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ARCHIVFOTO: JUTTA FREUDIG Vor Zunft- und Zeremonien­meister und einer Abordnung des Zunftrats erneuern zwei Paare ihr Ehegelöbni­s auf närrische Weise. Dies ist Teil der Zeremonie rund um den alten Fasnetbrau­ch Hennentanz.
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