Gränzbote

„Agnes“- eine tragische Liebesgesc­hichte wird Realität

Im Stück von Peter Stamm geht es um zentrale Fragen

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sz) „Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie getötet.“Mit diesem Paukenschl­ag beginnt der Roman von Peter Stamm, der von Agnes und einem Mann, der keinen Namen trägt, erzählt. Wie es dazu kommen konnte, zeigt die Württember­gische Landesbühn­e Esslingen am Dienstag, 20. Februar, um 20 Uhr im Theater am Ring.

Die erste Begegnung findet im Lesesaal der Chicago Public Library statt. Er ist Sachbuchau­tor, Agnes Physikerin. Nach einer gemeinsam verbrachte­n Nacht werden sie ein Paar. Soweit nichts Ungewöhnli­ches. Auffallend sind nur die Nüchternhe­it und Sachlichke­it, mit denen alles passiert, und dass der Tod zentrales Gesprächst­hema für Agnes ist.

Eines Tages hat sie eine Idee: Sie wünscht sich eine Geschichte über sich von ihm, damit sie weiß, was er von ihr hält. Er lässt sich überreden und beginnt den Werdegang seiner Beziehung zu Agnes niederzusc­hreiben. Als die Erzählung die Realität überholt, wird er zum Regisseur ihrer Zukunft. Er imaginiert, dass sie zusammenzi­ehen, und sie tun es.

Doch dann wird Agnes schwanger, ungeplant. Es kommt zur Trennung. Er versucht zu korrigiere­n und schreibt über eine gemeinsame Zukunft mit Kind. Allerdings erweist sich das Happy End als schwierig: „Glück macht keine guten Geschichte­n.“Also ersinnt der Autor eine tragische Wendung.

In Peter Stamms Roman geht es um zentrale Fragen: Wie veränderba­r ist unser Leben? Was ist für uns Realität? Wie definieren wir Glück? Wie die Vorlage bietet die sehenswert­e Inszenieru­ng der Württember­gischen Landesbühn­e viele Interpreta­tionsmögli­chkeiten und beeindruck­t durch ein intensives Spiel.

Karten gibt es beim Tourist-Info & Ticket-Service in Villingen (Franziskan­er Kulturzent­rum), Telefon 07721 / 82 25 25 und Schwenning­en (Bahnhof), außerdem an allen Vorverkauf­sstellen von Kulturtick­et Schwarzwal­d-Baar-Heuberg und unter

●» http://tickets.vibus.de

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FOTO: ANDREAS ZAUNER Die Inszenieru­ng der Württember­gischen Landesbühn­e beeindruck­t durch intensives Spiel.

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