Konfettischauer statt Schnee
Gute Stimmung trotz Kälte beim Spaichinger Umzug
Konfetti-Angriff oder Umarmung? Beim Umzug gab es beides zuhauf.
●
SPAICHINGEN - Die Wettervorhersagen sind düster gewesen vor dem großen Fastnachtsonntagsumzug der Deichelmauszunft. Am Ende rieselten allerdings statt Schneeflocken massenweise weiße Konfetti-Fetzen auf die tausenden Zuschauer.
Kaum eine Haarpracht blieb verschont in den Reihen der Besucher am Rand der Hauptstraße. Ob Lumpenhansele, Schellennarren oder Tuttlinger Stadthexen. Alle hatten ausreichend Papierschnipsel dabei, um alle zu erwischen, die nicht schnell oder vorsichtig genug waren. Manche wurden gleich zum Ritt auf dem Hexenbesen entführt, für andere, besonders die Kleinen, gab es aus Hexen- und Narrenhand Süßigkeiten.
Immer wieder machten einige der Gruppen Halt, um Vorführungen zu zeigen. Das reichte vom Hexenturm über den Kanonenschuss der Närrischen Bürgerwehr Peterzell bis hin zum Salto über sechs Vereinskameraden bei den Parkour-Sportlern des TV. Aber auch hier musste sich das Publikum in Acht nehmen: Die Siebenmühlental-Hexen aus Musberg schossen blitzschnell mit dem Tannenzapfen-Katapult
Ein Hingucker waren die Wagen, mit Pomp und teils bissigem Spott ausgerüstet. Angeführt von Büttel Bernd Klaiber kam das Heubergzügle angedampft, begrüßt vom lautstarken Oho-oho-oho der Zuschauer. Klaiber, zum 22. Mal der Büttel beim Spaichinger Umzug, hat angekündigt, dass dies sein letztes Jahr sei. Im Wikingerschiff folgte der Elferrat der Deichelmaus, umgeben von den Zunftnarren.
Umschlossen vom Rauch eines großen, aber gut abgesicherten Funkenfeuers, fuhren die Funkenhexen ein. Begleitet von der Prinzengarde schließlich das Prinzenpaar, huldvoll grüßend und Süßigkeiten werfend. Mit den Stadtsheriffs der Kolpingfamilie sollte es sich künftig besser keiner mehr verscherzen. Ihr Motto: „Hängst du am Galgen, die Füße nach unten, hast du geparkt zu viele Stunden.“
Politisch-humorvoll gaben sich die Fasnetsfreunde aus Frittlingen. Im Bauarbeiter-Outfit nahmen sie den Einbahnring auf die Schippe: „Pfusch am Bau“.
Während die Zuschauerreihen für die Dauer des gesamten Umzugs dicht gefüllt blieben, taten sich zwischen den einzelnen Gruppen teils große Lücken auf. Die meisten Besucher ließen sich dadurch die Freude aber nicht nehmen. Zunftmeister Steffen May zeigte sich deshalb sehr zufrieden. „Trotz schlechtem Wetter rund 6000 Zuschauer, das ist toll.“
Mehr Bilder vom Spaichinger Umzug finden Sie unter www.schwaebische.de/ umzugspaichingen2018 von wertvollem Vitamin D. Schlank schlafen Sonderveröffentlichung