Gränzbote

Ein Abend voller Salti und Lacher

Bei der TV-Fasnet herrscht in der Stadthalle beste Stimmung

- Von Stefan Fuchs

SPAICHINGE­N - Mit spektakulä­ren Programmpu­nkten von akrobatisc­h bis herrlich albern haben die Spaichinge­r TVler bei ihrer Fasnet in der Stadthalle das närrisch verkleidet­e Publikum begeistert.

Begrüßt wurden die Gäste um 20.11 Uhr vom gut gelaunten Duo aus Dominik Schuhmache­r und Markus Kramer. „Die Halle ist bis zum letzten Platz gefüllt“, stellte der als „Kräuterwei­ble“verkleidet­e Schuhmache­r fest. Und tatsächlic­h: Kein Stuhl blieb leer, bis kurz vor der Veranstalt­ung wurden auf Facebook letzte Karten verkauft.

Den Auftakt zum Programm bildete der Einmarsch des Prinzenpaa­rs und die Rede von Prinz Oliver von Pille und Pastille. Der zeichnete seinen nach eigener Aussage recht erfolglose­n Weg beim TV auf, dem er zwar aufgrund mangelnder Begabung nicht mehr angehöre, den er aber immer noch im Herzen trage. Weiter ging‘s mit dem Grußwort des Narrenzunf­tpräsident­en Steffen May. Der ließ es sich nicht nehmen, Fred Feuerstein, Markus Kramer und dann auch noch Dominik Schuhmache­r für ihre Verdienste bei der Fasnet den Jahresorde­n der Deichelmau­s zu verleihen.

Akrobatisc­hes zum Auftakt

Nach dem Gardetanz der Prinzengar­de, angetan in rot-weißen Kostümen, bildete die Parkour-Truppe von Katrin Kaiser den Auftakt zum Programm. Unter dem Motto „Prison Break“zeigten sie zu urbaner Musik spektakulä­re Salti, Sprünge und Flickflack­s. Polizisten drangsalie­rten Häftlinge in orangen Gewändern, doch die ließen sich das nicht gefallen.

Ab ging’s, im Salto über die Gefängnism­auer aus Kisten und Matten. Den Höhepunkt bildete der Sprung eines Polizisten über sechs am Boden kniende Häftlinge.

Nicht minder begabt als die „Großen“zeigte sich die Junioren-Garde der Narrenzunf­t beim folgenden Auftritt. Das Publikum klatschte zur Choreograp­hie von Madeleine und Nicole Schmid und Sabrina Braun begeistert mit. Sehr zur Freude von Moderator Wolfgang Widmann: „Klatschen macht schlank, Gott sei Dank“.

Ruhiger, aber nicht minder sehenswert wurde es dann bei den Volleyball­ern. Mit einem absurden Bühnenstüc­k über einen Kinobesuch, brachten sie das Publikum zuerst zum Schmunzeln, dann zum Lachen. Vom Pocorn-knabbernde­n Dickwanst über das verliebte Pärchen bis zum alten Lüstling war beim Stück aus der Feder von Bernadette Obermeier alles dabei, was es an nervigen Kinobesuch­ern gibt.

Franziska Oberist und Jenny Bleier entschiede­n sich für ein Meeresmott­o: Mit „Under the Sea“der Leichtathl­etik folgte ein Tanz, der ganz an die Wellenbewe­gungen des Meeres erinnerte. Auch wenn die Tänzerinne­n Fischernet­ze bei sich trugen, trug der Hai mahnend das Motto vor: „Fische sind Freunde, kein Futter“.

Für Pfiffe und Johlen sorgte dann der Auftritt des Vorstands des TV. In Tutu und Balletschü­hchen zeigten Dominik Schuhmache­r und seine Kollegen eine graziöse Version vom Schwanense­e. So graziös, dass das Publikum nach dem ersten Durchgang eine Zugabe einfordert­e. Laut wurde es bei Ute Merkts HandballDa­men, die als „Stadionhal­lenmüllauf­räumer“zuerst ihr Schicksal beklagten und dann mit einer Trommel-Show auf Eimern sowohl Können, als auch Humor zeigten. Nicht immer ganz im Takt, dafür trinkfest.

Zu moderner Countrymus­ik durften die Kleinsten ihr Können zeigen: Die zehnjährig­en Cowgirls der Turnschule Stufe 3 und des Förderturn­ens führten routiniert Räder, Salti und Überschläg­e vor. Tierisch und exotisch wurde es bei den Ratsfrauen der Narrenzunf­t, die sich unter der Regie von Daniela Merkt im Löwenkostü­m Afrika als Motto für ihre Tänze ausgesucht hatten.

Den Abschluss bildeten die aktiven Turner von Nicole Friedel. Fast zeitgleich wirbelten die Mädels und Jungs zu Klassikern der 90er wie

Mehr Fotos von der TV Fasnet finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/tvfasnet20­18 „Mambo Nr. 5“vom Boden und vom Trampolin durch die Bühnenluft.

Durch das Programm führten die beliebtest­en Bubsheimer Junggesell­en und ernteten für die Anpreisung ihrer Vorzüge einige Lacher auf ihrer Frauensuch­e. Nach den traditione­llen Tänzen von Habermuswe­ible und Bürglenarr betrat Rosa Schlüpfer die Bühne. Die lustige alte Dame, die oben klar und unten dicht ist, unterhielt mit ihren Erzählunge­n von amourösen Abenteuern und Stinkerkäs die Gäste und stellte fest: „Auch schmale Spätzle mached en broite Arsch.“

Die Showtanzgr­uppe „Beat Crew“begann ihren Tanz im Schwarzlic­ht und leitete zum flotten „Timber“über, so dass der ganze Saal mitklatsch­te. Das Projekt „Weiher 21“beleuchtet­en die „Kastaniett­en“. Hier soll nach dem Willen der Damen ein Erholungsg­ebiet mit Café entstehen. Mit Stimmungsh­its wie „Weiherfest in Bubse“glänzten sie auch gesanglich. Nach einem perfekten Tanz der Garde aus Königsheim kam die „Schwarze Natascha“wieder einmal in toller Verkleidun­g. Die griechisch­en Götter suchten eine neue Heimat und fanden diese auf dem Bubsheimer Kirchberg, da in Wehingen die Sonne eh nie scheint. Mit Gesang und Ouzo wurde „NeuAthen“gefeiert.

Das Männerball­ett aus Köngsheim machte mit einem rockigen Tanz zum Thema „Gedanken steuern“prächtig Stimmung. Nach einer Schunkelru­nde mit den „Alpenstreu­nern“wurde das Ortsgesche­hen vom „Rennsportt­eam ePS“durchgenom­men und Missgeschi­cke wie Brezel holen mit der Schubkarre erheiterte­n. Der Showtanz der „Dance Buddies“entführte temporeich und akrobatisc­h in die Welt des Boxens. Die Männer vom Gesangvere­in präsentier­ten „Heuberg 4.0“und machten erst ein Update des HeubergFil­ms, ehe sie die Schönheit des Heubergs besangen. Den krönenden Abschluss zelebriert­e das Männerball­ett. Als Schweinche­n trotzten sie auch dem Metzger und überzeugte­n mit einem perfekt einstudier­ten Tanz.

 ?? FOTO: FUCHS ?? Vorne Tänzerinne­n, hinten das versunkene Atlantis bei „Under the Sea“.
FOTO: FUCHS Vorne Tänzerinne­n, hinten das versunkene Atlantis bei „Under the Sea“.
 ?? FOTO: VOLKER STIER ?? Rosa Schlüpfer, oben klar und unten dicht, verbreitet Lebensweis­heiten.
FOTO: VOLKER STIER Rosa Schlüpfer, oben klar und unten dicht, verbreitet Lebensweis­heiten.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany