„Die Wunderübung“greift bekannte Klischees auf
Komödie führt ins Labyrinth zwischenmenschlicher Beziehungen
SINGEN (sz) - Daniel Glattauer hat mit seinem Stück „Die Wunderübung“einen neuen Bühnenrenner geschrieben. Die Komödie über einen Paartherapeuten, der selbst dringend eine Therapie nötig hat, zeigt die „Komödie im Bayerischen Hof“München am Donnerstag, 1. März, um 20 Uhr in prominenter Besetzung bei der Volksbühne in der Stadthalle Singen.
Joana und Valentin haben sich eigentlich nichts mehr zu sagen, ihre Beziehung ist am Tiefpunkt angelangt. Die Stimmung beim Paartherapeuten ist eisig. Aber Joana hat eine ganze Menge über Valentin zu sagen, und der muss sich verteidigen und schießt treffsicher zurück. Doch da Joana immer schon vorher weiß, was ihr Ehemann sagen will, sorgt sie mit einem Redeschwall dafür, dass er oft gar nicht erst zu Wort kommt.
Die bekannten Klischees von Frauen, die nicht zuhören und ständig reden, von Männern, die nicht zu Wort kommen, von Seitensprüngen und der Reue darüber, von Therapeuten, die ihrer Klientel nicht gewachsen sind, sie alle werden hier genüsslich aufgefächert. Der Therapeut versucht, mit Übungen und Tricks das Eis zu brechen – vergeblich. Erst als er selbst durch einen Anruf seiner Gattin aus dem Gleichgewicht geworfen wird, taut die harte Kruste auf, denn plötzlich wenden sich alle dem wesentlich interessanteren Ehedrama des Paartherapeuten zu.
Köstlich, feinfühlend ironisch, aber auf jeden Fall mit viel Sympathie, führt Daniel Glattauer das Publikum ins Labyrinth zwischenmenschlicher Beziehungen. Dem studierten Pädagogen aus Wien, der lange als Journalist arbeitete, gelangen mit seinen beiden Romanen „Gut gegen Nordwind“(2006) und „Alle sieben Wellen“(2009) zwei Bestseller, die auch als Theaterstücke zum Erfolg wurden.
Karten gibt es bei Kultur & Tourismus Singen, der Tourist Information, der Stadthalle, Telefon 07731 / 85 262 oder -504, bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen
www.stadthalle-singen.de