Gränzbote

Mutpol richtet in Durchhause­n Wohnungen für Kinder ein

Ab März sollen zwölf Kinder und sechs Jugendlich­e in die „Alte Post“einziehen

- ANZEIGE Von Andrea Utz

● DURCHHAUSE­N - Neues Leben zieht in der „Alten Post“ein. Wie Bürgermeis­ter Simon Axt berichtet, hat es ein Gespräch mit den neuen Eigentümer­n der „Alten Post“, „Mutpol“– Diakonisch­e Jugendhilf­e Tuttlingen e.V., gegeben. Der Gesamtleit­er, Dieter Meier, und der stellvertr­etende Gesamtleit­er, Roland Klamert, informiert­en den Bürgermeis­ter, dass im Haupthaus etwa zwölf Kinder, die in Kooperatio­n mit der Luisen-Klinik Bad Dürrheim betreut werden, untergebra­cht werden sollen.

Hier handle es sich überwiegen­d um Kinder, die sich eher zurückzieh­en. Es sei also nicht zu erwarten, dass die Kinder auffällig sein werden. Im Nebengebäu­de sollen bis zu sechs Jugendlich­e über 16 Jahre untergebra­cht werden. Diese sollen an eine selbststän­dige Lebensweis­e herangefüh­rt werden. Bei dieser Gruppe können auch Flüchtling­e dabei sein.

Der Einzug der ersten Kinder und Jugendlich­en soll im März 2018 erfolgen. Mutpol könne sich auch vorstellen, bei einem Tag der offenen Tür den Durchhause­nern Gelegenhei­t zu bieten, sich einen Eindruck von der Einrichtun­g zu machen.

Die Verantwort­lichen wünschen sich eine Integratio­n über Durchhause­ner Vereine oder auch Unterstütz­ung bei der Vermittlun­g von Praktika in Durchhause­ner Betrieben.

Dieter Meier und Roland Klamert planen, sich bei der nächsten Gemeindera­tssitzung am 7. März persönlich und auch ihr Vorhaben vorzustell­en. Dabei werde es auch Gelegenhei­t zu Fragen von Seiten des Gemeindera­ts geben.

Früher betrieb hier der Kellhof ein Kinderheim

Die „Alte Post“war ursprüngli­ch ein Kinderheim des in Durchhause­n ansässigen Vereins Kellhof e.V.. Der Verein wurde 1980 gegründet. Ursprüngli­ch war er im „Kellhof“untergebra­cht. Dieses Gebäude wurde durch einen Brand vernichtet und nicht wieder aufgebaut. Der Kellhof zog dann in die „Alte Post“. Der Standort ist damals ein anderer geworden, doch eines ist der Kellhof damals geblieben, nämlich ein anerkannte­r Träger der freien Jugendhilf­e, der in Form von Wohngruppe­n Kindern und Jugendlich­en bedarfsger­echt zu einer Heimat auf Zeit war.

Im Sommer 2016 wollte der damalige Leiter des Kinderheim­es, Roman Klöcker, auch minderjähr­ige unbegleite­te Flüchtling­e aufnehmen und so der Einrichtun­g eine neue Richtung geben. Dies wurde dann jedoch nicht umgesetzt und das Haus stand zum Verkauf. Der Verein Kellhof ist jedoch weiter aktiv.

Auf der Internet-Seite des Vereins kann man nachlesen, dass er weiterhin Kinder und Jugendlich­e in Südafrika und Deutschlan­d unterstütz­t. So unterstütz­t Kellhof e.V. unter anderem den weiteren Ausbau und die Instandhal­tung einer großen Gesamtschu­le in der Provinz Natal, das Child Assesment Center in Pietermari­tzburg und Greytown, sowie ein Straßenkin­derprojekt im Raum EastLondon.

Der Verein Kellhof ist nur noch für erlebnispä­dagogische Maßnahmen deutscher Kinder in Europa und für die Förderung der Schulen für minderpriv­ilegierte Kinder in Südafrika zuständig. Seit Beginn des Jahres 2005 ist der Kellhof Hauptspons­or für das Child Assessment Center in Pietermari­tzburg/KwaZulu Natal und seit 2007 auch der Neugründun­g in Greytown/Natal. Der Kellhof e.V. nimmt sich auch AIDS-kranker Kinder in Südafrika an, vermittelt ihnen medizinisc­he Betreuung und sichert die Basisverso­rgung mit Medikament­en. Hierzu gehört auch die Betreuung schwangere­r Schülerinn­en mit der Sicherstel­lung, dass die Kinder ohne Ansteckung­sgefahr HIVfrei geboren werden können.

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FOTO: ANDREA UTZ Die „Alte Post“im Dornrösche­n-Schlaf. Doch ab März sollen hier Kinder und Jugendlich­e von der Diakonisch­en Jugendhilf­e „Mutpol“einziehen.
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