Breitbandausbau wird zur Daueraufgabe
Ein vollständiges Glasfasernetz würde Immendingen 16 Millionen Euro kosten
● IMMENDINGEN - Für einen Vollausbau mit Glasfaserkabel, bei dem jede Teilgemeinde und jeder Hof berücksichtigt würde, müssten mindestens 16 Millionen Euro investiert werden – so heißt es im Ausbauplan, den die SBK 2016/17 für die Gemeinde Immendingen erarbeitet hat.
„Das können wir uns auf einen Schlag nie und nimmer leisten“, erklärt Immendingens Bürgermeister Markus Hugger auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Lösung sind Teilabschnitte, die nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Für den Breitbandausbau sind im Etat der Gemeinde 2018 rund 1,3 Millionen Euro aus eigenen Mitteln vorgesehen.
Eines vorweg: Der Anschluss der Haushalte an das Glasfaserkabel kann erst erfolgen, wenn das Backbone-Kabel verlegt ist. „Das Backbone kann man sich wie eine Autobahn vorstellen, die 35 Kommunen im Landkreis verbindet“, verdeutlicht Hugger. Diese Leitung, die über Emmingen-Liptingen, den Witthoh, Immendingen nach Geisingen führt, geht bisher bis ins Gewerbegebiet Donau-Hegau bei der Firma Schirmbeck, gegenüber dem Daimler Prüfund Technologiezentrum. Dort wird es einen Schaltschrank, genannt Popp, geben; der Schaltschrank stellt die „Ausfahrt der Backbone-Autobahn“dar, von wo die Glasfaserkabel verteilt werden.
Für die Auswahl der ersten Bauabschnitte gibt es drei Kriterien: Der Ausbau beginnt dort, wo Firmen sitzen, die auf Breitband angewiesen sind, wo die Not am größten ist, und wo bereits im Tiefbau gearbeitet wird. Ziel ist es, den Popp Donau-Hegau Ende des Jahres fertig zu stellen und den dort ansässigen Firmen eine symmetrische Datenübertragung zur Verfügung zu stellen – das bedeutet, dass der Upstream und Downstream gleich groß und jeweils gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit verfügbar sind.
„In allen Ortsteilen ist eine Internetversorgung durch Unity Media gegeben, außer in Bachzimmern, Mauenheim und Hintschingen. Diese drei werden wir zuerst mit Glasfaserkabel ausstatten“, sagt Hugger. Ein Ausbau in den Orten, die mit Unity Media versorgt seien, sei nicht rentabel. Etwa 80 Prozent der Haushalte sei mit der asymmetrischen Internetversorgung, also dem Downstream, völlig zufrieden. „Wir sind aber darauf angewiesen, dass die Leute das Breitband auch brauchen.“
Als drittes Kriterium wird dort mit dem Breitbandausbau begonnen, wo bereits gebaut wird. Denn die Tiefbaukosten machen den Löwenanteil der Ausgaben aus, die sich die Gemeinde sparen kann, wenn die Leitungen einfach mitverlegt werden. Dadurch werden sich zwangsläufig einige Inseln ergeben, die zwar über Rohre, aber noch nicht über einen Anschluss zum Backbone verfügen. Dieser Anschluss werde erst sukzessive erfolgen, wenn die nächsten Beträge für den Ausbau in den Haushaltsetat eingestellt werden, sagt Hugger. „Der Breitbandausbau ist eine Daueraufgabe für die nächsten zehn Jahre.“