Gränzbote

Wer lauscht denn noch? Total Out!

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Als ich vergangene­s Jahr vor Ostern Exerzitien nahm, und dabei 30 Tage schwieg, wurden mein Hör- und Sehsinn sehr geschult. Ich nahm viel mehr wahr was um mich herum geschah. Und ich hörte mein Inneres von Tag zu Tag mehr und mehr. Dies war nicht immer leicht, aber insgesamt sehr wertvoll. In der Hyperaktiv­ität des Alltags wird Langeweile verhindert, regelrecht stigmatisi­ert. Nun lernte ich neu zu lauschen. In einer Gemeinscha­ft fiel mir das Lauschen leichter.

Es entwickelt­e sich eine tiefe, kontemplat­ive Aufmerksam­keit. Davon im Nachhinein zu berichten fiel mir sehr schwer. Wer lauscht denn heute noch? Wir hören Musik, Podcasts, den Straßenver­kehr, die Baustelle, die Kinder im Schulhof und so weiter. Bewusst zu lauschen und die Klänge um mich herum und in mir selbst wahrzunehm­en ist etwas ganz anderes. Oft ist das Kontemplat­ive anstrengen­der als die Umgebung mit ihrem „Lärm“wahrzunehm­en und sich in ihr zu bewegen.

Nun können wir uns fragen: Wie klinge ich von innen? Einerseits ganz physikalis­ch und was sagt mir mein Herz auf der anderen Seite? Was berührt meine Seele? Ich wünsche Ihnen für die begonnene Fastenzeit, auf Ihrem persönlich­en Weg zum Osterfest, dass Sie mehr lauschen und dadurch auch ins Staunen kommen.

Ihre Erzsébet-Noémi Noje-Knollmann, Katholisch­e Arbeitnehm­er-Bewegung Tuttlingen Noje-Knollmann

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Erzsébet-Noémi

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