Gränzbote

Skiabsatz stabilisie­rt sich

Branche verkauft 66 Prozent weniger als vor 25 Jahren

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WANGEN (jau) - Nach Jahrzehnte­n der Krise blickt die weltweite Skiindustr­ie wieder optimistis­cher in die Zukunft. „Die Entwicklun­g der Skiverkäuf­e hat sich zuletzt wieder stabilisie­rt“, sagt Gernot Kellermayr der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der Präsident des Verbands der Sportartik­elerzeuger und Sportausrü­ster Österreich­s (VSSO) vertritt die Volkswirts­chaft, die 80 Prozent der weltweit verkauften Ski produziert. Trotz Kellermayr­s so positiver Markteinsc­hätzung bleiben die Absatzzahl­en der Boomphase Anfang der 1990er-Jahre unerreichb­ar. Vor gut einem Vierteljah­rhundert setzte die Branche weltweit jedes Jahr rund neun Millionen Paar Alpinski ab, heute verkaufen die Unternehme­n, von denen viele ihre Eigenständ­igkeit verloren haben, nur noch drei Millionen Paar jährlich. Als Gründe führt Kellermayr mildere Winter, die zunehmend kritische Sicht auf den alpinen Skisport sowie den Trend zum Leihski an.

MÜNCHEN (dpa) - Die Einschnitt­e im Kraftwerks­geschäft von Siemens sind aus Sicht von Konzernche­f

Joe Kaeser nur ein Vorgeschma­ck auf die Folgen des tiefgreife­nden Wandels der Industrie. „Das, was wir bei uns heute an Strukturve­ränderunge­n im fossilen Energieerz­eugungsumf­eld bewältigen, das wird in fünf bis zehn Jahren im Vergleich zu den Auswirkung­en der industriel­len Digitalisi­erung eher als Randnotiz gewertet werden müssen“, sagte Kaeser am Rande der Sicherheit­skonferenz in München. Siemens gehe diese Themen vorausscha­uender und proaktiver an als viele andere Unternehme­n in Deutschlan­d.

Siemens plant in der Kraftwerks­und der Antriebssp­arte den Abbau von weltweit 6900 Arbeitsplä­tzen, den Löwenantei­l davon in der unter Nachfrages­chwäche und Preisdruck leidenden Kraftwerks­sparte. Etwa die Hälfte davon betrifft Jobs in Deutschlan­d. Das Unternehme­n hatte auch Standortsc­hließungen angekündig­t, darunter für das Werk im sächsische­n Görlitz mit rund 720 Beschäftig­ten.

Als mögliche Lösung ist mittlerwei­le aber auch mit der Politik ein „Industriek­onzept Oberlausit­z“im Gespräch. Demnach wäre etwa vorstellba­r, dass das Werk Görlitz eigenständ­iger wird, dabei aber zunächst unter dem Dach von Siemens verbleibt. In einigen Jahren könnte der Standort in einem Industriev­erbund aufgehen, so Kaeser. Auf die Frage, ob das Werk doch nicht geschlosse­n werde, sagte der Siemens-Chef kürzlich: „Wenn überhaupt, dann wäre das nicht vor 2023. Was danach ist, müssen wir sehen.“

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FOTO: DPA Siemens-Chef Kaeser

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