Wenn der Staat versagt
Die unfassbaren Versäumnisse staatlicher Institutionen bei den Morden des NSU sind Thema eines Vortrags
TUTTLINGEN (sz) - Mehmet Daimagüler spricht am Donnerstag, 1. März, um 20 Uhr in der Stadthalle Tuttlingen über die „unfassbaren Versäumnisse staatlicher Institutionen bei den Morden des NSU“.
Dr. Mehmet Daimagüler, promovierter Rechtsanwalt, Kolumnist und Buchautor, ist überzeugter Verfassungspatriot, der Deutschland für ein „gutes“Land hält, in dem sich jeder für die Demokratie und den Rechtsstaat einbringen muss.
Als einer der bekanntesten Opferanwälte in Deutschland vertrat er im NSU-Verfahren die Geschwister von Abdurrahim Özüdogru, der 2001 ermordet wurde, und die Tochter von Ismail Yasar, den der NSU 2005 erschossen hatte. Dr. Mehmet Daimagüler setzt sich unermüdlich für die Aufklärung der Morde ein.
Der langwierige NSU-Prozess gehört zu den wichtigsten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Doch die Hintergründe der Mordserie seien längst nicht lückenlos aufgeklärt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters. Die Opfer hätten dadurch das Vertrauen in den deutschen Staat verloren, sagt Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, der die Rolle der Behörden bei der Entstehung der NeonaziSzene analysiert. Es werde deutlich, „dass ohne das eklatante Fehlverhalten unseres Staates diese beispiellose Mordserie nicht möglich gewesen wäre“, so Daimagüler.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Ticketbox Tuttlingen, Telefon 07461 / 91 09 96.