Gränzbote

Blick hinter bürgerlich­e Fassaden

- Von Christine King

Unter anderen Umständen: Das Geheimnis der Schwestern (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) -

Zwölf Jahre gibt es diese Krimireihe schon. Im 14. Fall gerät aller- dings Sand ins bisher reibungslo­s funktionie­rende Getriebe der drei Ermittler um Kommissari­n Jana Winter (Natalia Wörner). Ihr Chef Arne Brauner (Martin Brambach) hat mitbekomme­n, dass sie sich fortbilden will, um eventuell später seinen Posten zu übernehmen. Auch der Dritte im Bund, Kollege Mathias Hamm (Ralph Herforth), bleibt davon nicht unberührt. Alle sind angespannt, es wird öfter laut – ohne „Arschloch“kommt kaum ein Dialog aus. Das stört zum Glück die Ermittlung­sarbeit im Fall einer jungen, tot im Wald gefundenen ukrainisch­en Prostituie­rten nicht. Ganz im Gegenteil. Wie die drei Kommissare, emotional angeschlag­en, einen guten Job machen und dadurch trotzdem zusammenwa­chsen, ist sehenswert. Unter der Regie von Judith Kennel entwickelt sich der Kriminalfa­ll, bei dem zunächst alles für den Zuhälter als Mörder spricht, langsam und ruhig in eine ganz andere Richtung. Der Titel hat’s ja schon verraten. Eine anonyme Anruferin (und ihre Schwester) wird aufgespürt. Sie will Gewalt zwischen der Prostituie­rten und ihrem Zuhälter beobachtet haben. Was dann folgt, ist einemühsam­e, aber effektive Spurensuch­e im Wohngebiet mit Blick hinter die Fassade im bürgerlich­en Milieu. Spannend bis zum Schluss.

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