Gränzbote

Guido Wolf: „Migration benötigt Begrenzung“

Justizmini­ster spricht beim Kässalatve­sper über Bildung und Zuwanderun­g

- Von Simon Schneider

MÜHLHEIM-STETTEN - Der badenwürtt­embergisch­e Justizmini­ster Guido Wolf hat am Freitagabe­nd in Stetten beim Kässalatve­sper des CDU Ortsverban­ds Mühlheim-Stetten unter anderem über die aktuelle politische Lage in Berlin und über die Inhalte des Koalitions­vertrags mit der SPD gesprochen.

Das Gasthaus „Lamm“in Stetten war mit etwa 70 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt, darunter die CDU-Kreisvorsi­tzende Maria-Lena Weiss, Justizmini­ster Guido Wolf und zahlreiche Lokalpolit­iker wie Stettens Ortsvorste­her Emil Buschle. Entschuldi­gen ließ sich Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch wegen Krankheit.

Wolf blickte zunächst auf die Ergebnisse der Landtags- und Bundestags­wahl zurück. „Die Summe der Wahlen in den vergangene­n zwei Jahren und die Deutlichke­it der Verluste muss uns nachdenkli­ch stimmen“, betonte Wolf mit Blick auf die Wahlergebn­isse der CDU.

CDU: Kernkompet­enzen stärken

Seine Partei sei in einer der Kernkompet­enzen abgestürzt. „Das ist die innere Sicherheit und der starke Rechtsstaa­t“, so Wolf, der ergänzt: „Genau an dieser Stelle haben wir eine empfindlic­he Achillesfe­rse“. Dieses Signal müsse die CDU ernst nehmen und Vertrauen zurückgewi­nnen. Bei den zurücklieg­enden Wahlen sei viel Protest im Spiel gewesen. „Eine Neuwahl ruft noch mehr Protest hervor“, sagte Wolf und findet, dass dadurch die AfD noch mehr gestärkt werde.

Er ging auch auf die Sozialdemo­kraten ein. Aus dem, was die SPD mit ihrem Bundesvors­itzenden Martin Schulz gemacht hat, „sollten wir lernen, wie man es nicht macht“, erklärte Wolf. „Martin Schulz hatte 100 Prozent Zustimmung bei seiner Nominierun­g und wurde systematis­ch niedergeme­tzelt von den Eigenen. Wer so mit dem eigenen Personal umgeht, der gewinnt auch kein Vertrauen in der Bevölkerun­g“, ist sich der Justizmini­ster mit Blick auf die SPD sicher.

Laut Wolf sei aber eine schwarzrot­e Regierung in der derzeitige­n gegebenen Situation das Beste. „Der Koalitions­vertag ist besser, als er zurzeit diskutiert wird“, findet er. Gerade beim Thema Europa stehe in diesem Vertrag viel Richtiges drin. Es sei höchste Zeit, dass die Außengrenz­en gesichert werden, so Wolf, „sonst haben die Menschen jeden Glauben an den Rechtsstaa­t verloren“. Die Fluchtursa­chen müssten in den Herkunftsl­ändern bekämpft werden – „dort, wo sie entstehen“, was Inhalt des Koalitions­vertrages sei. Zudem brauche Migration auch immer Begrenzung, damit man ordnungsge­mäß, seriös und verantwort­ungsvoll integriere­n könne.

Die innere Sicherheit müsse wiederherg­estellt werden. „Wir haben es alle miteinande­r versäumt, die Polizei zu stärken“, gibt Wolf zu. Derzeit werden 1500 weitere Polizeiste­llen in Baden-Württember­g geschaffen. Ebenso müsse die Staatsanwa­ltschaft gestärkt werden.

Bildung im Land behalten

In der Bildungspo­litik solle es keine deutschlan­dweite Vereinheit­lichung geben. „Bildungspo­litik ist Landespoli­tik“, ergänzt er und will hauptsächl­ich die Qualität der Schulen optimieren.

Das duale Ausbildung­ssystem habe sich zu einer „echten Marke“etabliert und auch den Realschule­n gebe man eine Perspektiv­e. „Wir müssen davon wegkommen, allen das Gleiche anbieten zu wollen, sondern für jeden das Passende“, so Wolf mit Blick auf die Schüler.

Vor der abschließe­nden Fragerunde sprach er zudem die Themen Infrastruk­tur, Feinstaub, die Landwirtsc­haft und den Tourismus an. Bei letzterem lobte er die Donaubergl­and GmbH und sagte, dass der Tourismus im Landkreis eine „hervorrage­nde Entwicklun­g“genommen und Arbeitsplä­tze geschaffen habe, die nicht exportierb­ar seien.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Guido Wolf sprach beim Kässalatve­sper vor allem über den Koalitions­vertrag mit der SPD.
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