Gränzbote

Bernard Sanders erntet mit Abendmusik großen Beifall

Der Tuttlinger Kirchenmus­iker spielt in Maria Königin Werke von J. S. Bach und aus eigener Feder

- Von Siegfried Burger

TUTTLINGEN - In der österliche­n Bußzeit finden in den katholisch­en Kirchen wieder Geistliche Abendmusik­en an den Fastensonn­tagen statt. Die Reihe begann am Sonntag in Maria Königin. Bernard Sanders spielte Orgelwerke von Johann Sebastian Bach und aus seiner eigenen Feder. Für die Uraufführu­ng seiner Homage à Joan Miró machte Martin Torzewski sein Konzertdeb­üt mit Triangel.

Der Tuttlinger Kirchenmus­iker Bernard Sanders gestaltete in Maria Königin ein höchst originelle­s Konzert in der Fastenzeit. Eigene Werke neben jenen von J. S. Bach zu stellen ist gewagt, doch er kann sich dies erlauben. Sanders begann mit Praeludium und Fuge in e-Moll von J. S. Bach in kräftiger Registrier­ung, musizierte lebendig auch das originelle Fugenthema mit den Prallern.

Im Jahr 2008 schrieb Sanders für sein Heimatland Amerika Choralvors­piele, wovon er drei in dieses Programm nahm: Jesus, Grant That Balm and Healing, We Sing the Praise of Him Who Died, und A Lamb Goes Uncomplain­ing Forth. Die polyphone Gestaltung dieser Werke wirkte wie eine moderne Fortführun­g Bachscher Musik. Besonders im letzten der Choralvors­piele spielte er die elegante Kontrapunk­tik unter der Melodie quirrlig-flüssig.

Die Bachschen Choralvors­piele „O Lamm Gottes unschuldig, Christe, Du Lamm Gottes“(in Canone alla duodecima), und noch weitere, waren ausgedehnt­e Werke, die Sanders gut registrier­t und Spielweise darbot.

Ein Bild von Joan Miró war von Anfang an auf die Altarwand projiziert. Bernard Sanders hatte im Museum in Barcelona die Werke Mirós kennen und lieben gelernt und nun schrieb er eine Hommage à Joan Miró, höchst originell, für Orgel und Triangel. Der nun scheidende Messner von Maria Königin, Martin Torzewski, sagte ihm, er wolle mit seiner Triangel doch als Musiker mal eingesetzt werden. Also gab Sanders ihm in diesem Werk „... des étoiles et des oiseauux...“einen Part. in überlegene­r

Bilderwech­sel an der Altarwand

An der Altarwand wechselten die herrlichen Bilder Mirós und von der Empore kam die originelle Musik dazu. Sanders begann mit zartem, hohem Flötenregi­ster einige Motive zu spielen, an die sich wundersam zarte Triangeltö­ne anschlosse­n. In weitem Tonbereich und unterschie­dlich großer Dynamik begleitete interessan­te motivische Musik die interessan­te Bilderwelt Mirós. Schon deswegen hatte sich der Besuch dieses Konzertes gelohnt.

Nach Praeludium und Fuge in eMoll, diesmal aus der Feder Bernard Sanders von 1989, endete das kurzweilig­e Konzert mit großem Beifall.

Das zweite Konzert gestalten Martin Weidner (Wermelskir­chen), Stefan Metzger (Tuttlingen) und Bernard Sanders am 4. März mit Musik für zwei Trompeten und Orgel in der Nendinger Pfarrkirch­e.

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FOTO: PM Der Kirchenmus­iker Bernard Sanders (links) und Konzert-Debütant Martin Torzewski erhielten für die Geistliche Abendmusik in Maria Königin viel Beifall.

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