Immendingen plant Hochwasserschutz
Maßnahmen im Kernort und in Hintschingen sollen Abhilfe schaffen
● IMMENDINGEN - Die Gemeinde Immendingen plant in den kommenden Jahren aufwändige HochwasserSchutzmaßnahmen entlang des Weisenbachs in Immendingen sowie für den Hintschinger Talgraben. Der Gemeinderat hat jetzt die Planungsarbeiten für die Projekte in den beiden Orten vergeben.
Der Auftrag für 120 000 Euro ging an die BIT-Ingenieure, die bereits die Flussgebiets-Untersuchungen für den Weisenbach, den Talgraben und den Ippinger Talbach vorgenommen hatten. Außer des direkten Schutzes vor Hochwasser geht bei den Maßnahmen unter anderem darum, den in gefährdeten Gebieten geltenden Bauverboten entgegenzuwirken.
Hochwasser-Gefahrenkarten für die drei Bäche in Immendingen, Hintschingen und Ippingen, so genannte „Gewässer zweiter Ordnung“, zeigen die Überschwemmungsprobleme, die es vor allem in der Kerngemeinde und Hintschingen im Fall eines hundertjährigen Hochwassers geben könnte. Vor allem in Hintschingen ist ein Großteil der Ortslage betroffen, was zu erheblichen Einschränkungen vorhandener Bauflächen auf Grund des Bauverbots führt.
Um Abhilfe zu schaffen, hatte die Gemeinde in einem ersten Schritt bereits seit 2016 eine Flussgebietsuntersuchung vornehmen lassen, die detailliert die Probleme und in der Folge konzeptionelle Lösungsansätze aufzeigen sollte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung durch die BITIngenieure liegen seit September letzten Jahres vor.
Während die in den Gefahrenkarten ausgewiesenen Hochwasserprobleme im oberen Bereich des Weisenbachs mit Ufererhöhungen zu kontrollieren sind, treten nach jetzigen Erkenntnissen vor allem im Bereich unterhalb der Schwarzwaldstraße größere Ausuferungen auf. Diese können nicht beseitigt werden, da ein Hochwasserrückhaltebecken allein nicht dazu ausreicht. Es wären trotz Rückhaltebecken noch Ufererhöhungen von bis zu 1,20 Meter erforderlich. Dies allein wäre eventuell noch machbar, jedoch müssten die bestehenden Brücken ebenfalls angehoben werden. Kostenschätzungen für die potenziellen Maßnahmen ergaben eine Summe von 1,13 Millionen Euro für Ufererhöhungen ohne Hochwasser-Rückhaltebecken. Das Becken selbst würde rund 3,17 Millionen Euro kosten, wird aber wegen der zu geringen Effektivität nicht gebaut.
Zum Schutz der Ortslage Hintschingen gegen das Hochwasser des Talgrabens wurde der Bau eines offenen oder geschlossenen Grabens als Querverbindung Richtung Donau empfohlen. Die Kostenschätzungen für einen solchen „Bypass“liegen zwischen 530 000 und 830 000 Euro. „Im Ortschaftsrat wurde bereits mehrfach über diesen Graben und die Frage seiner Realisierung diskutiert“, erklärte Bürgermeister Markus Hugger in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Wie die Lösung letztlich aussehen kann, werde nun mit Hilfe der konkreten Planung für die Hochwasser-Schutzmaßnahmen ermittelt.
Im Haushaltsplan 2018 der Gemeinde seien entsprechende Mittel eingestellt, erklärte Ortsbaumeister Rainer Guggemos zur Vergabe der Planungsleistungen. Die BIT-Ingenieure hätten mit rund 120 000 Euro das günstigste von zwei Angeboten abgegeben. Von dem Planungshonorar entfallen 87 000 Euro auf Immendingen und 33 000 Euro auf Hintschingen. Der Gemeinderat vergab die Planungsleistungen einstimmig an das bereits bei den Voruntersuchungen bewährte Büro.