Gemeinde plant neues Feuerwehrhaus
Tuningen investiert kräftig und muss trotzdem keine Schulden machen - Straßen und Schule im Fokus
TUNINGEN (sbo) - Mit einer Rekordsumme von 14,8 Millionen Euro hat Tuningens Bürgermeister Jürgen Roth dem Gemeinderat den Haushaltsplanentwurf für das laufende Jahr präsentiert. Knapp sechs Millionen Euro im Vermögens- und 8,8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt sieht er vor, wobei ein Überschuss von 645 000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden kann.
Den größten Investitionsbrocken hat die Gemeinde mit einem neuen Feuerwehrhaus vor sich. Die jetzigen Räume sind begrenzt, mit den neuen Fahrzeugen stößt die Wehr an die Grenzen, zumal die Umkleidemöglichkeiten der Rettungskräfte in der Fahrzeughalle nicht mehr zeitgemäß seien, so Bürgermeister Roth. Hier plane die Gemeinde rund drei Millionen Euro ein, um eine adäquate Lösung zu realisieren. So nimmt sie für dieses Jahr für Grunderwerb und Planung eine Million Euro in die Bücher, der Rest wird für 2019 angesetzt.
Ende 2016 hatte Tuningen noch allgemeine Rücklagen von 1,7 Millionen Euro Rücklagen auf dem Konto, und mit der aktuellen pro Kopf Verschuldung von 103 Euro liegt die Gemeinde deutlich unter dem allgemeinen Landesdurchschnitt. Nach Vorstellung der Verwaltung sollen die Hebesätze bei den Steuern nicht verändern werden, um so die Gemeinde für die Unternehmer und insbesondere auch für Neuansiedlungen weiter interessant zu halten. Mit der Verkehrsanbindung am Kreuz der Bundesstraße und der Autobahn A81 habe Tuningen ideale Voraussetzungen für Gewerbetreibende. In diesem Jahr rechnet der Bürgermeister mit Steuereinnahmen von mindestens 2,8 Millionen Euro.
Viel Geld nimmt die Kommune für Straßen- und Kanalsanierungen in die Hand, dies bedeutet ein Defizit von rund 2,4 Millionen Euro. Jedoch könne der Rat mit Blick auf die Rekordsteuereinnahmen beruhigt auf die investitionsträchtige Zeit schauen, versicherte Bürgermeister Roth.
In Sachen Betreuungsangebot habe die Gemeinde unverändert eine Vorbildfunktion in der gesamten Region, und auch mit der gesetzlichen Vorgabe der Integration von Flüchtlingen seien sehr gute Lösungen gefunden worden. Sorge bereitet dem Bürgermeister unverändert die Situation der Gaststätten, hier wünscht er sich eine Verbesserung.
Die Vereinskultur genieße einen hohen Stellenwert, dies lässt sich Tuningen unterm Strich rund 220 000 Euro kosten. Enttäuscht indessen zeigt sich die Gemeindeverwaltung mit der Zurückhaltung der Tuninger Betriebe in Sachen Gewerbeschau. Die geplante Neuauflage im September wird aufgrund verschiedener Absagen und im Endergebnis zu wenig Betrieben nicht stattfinden.
Neben den Straßenbaumaßnahmen schlägt die Erweiterung der Grundschule mit 650 000 Euro erheblich zu Buche. Roth nun endlich von behördlicher Seite grünes Licht in Sachen Abriss des Marielehauses zu erhalten, um dort den geplanten Neubau zu realisieren.