Zwei Welten
Die Firma dankt (ARD,
Mittwoch, 20.15 Uhr) - Filme über eine moderne Arbeitswelt, die sich in Anglizismen und Coolnessfaktoren verliert, gibt es viele. Wahlweise handelt es sich dabei um alberne Komödien oder bleischwere Dramen. „Die Firma dankt“ist dagegen eine Groteske, eine surreale Satire – und das Konzept geht auf.
Nach einer Firmenübernahme wird die Belegschaft entlassen mit Ausnahme von Abteilungsleiter Adam Krusenstern. Der soll sich auf einem Kennenlernwochenende den neuen Machern beweisen. Das Motto: „Kein Stress! Gestalten Sie die Dinge proaktiv und setzen Sie Ihre Benchmark quick und easy.“Quick und easy beherrscht Krusenstern aber nicht, seine Welt ist jene der Konferenzen und der Flipcharts, vor seinem inneren Auge lässt er ein Leben passieren, geprägt von Arbeitserschöpfung, Scheidung, Depression und Selbsthilfegruppe. Worthülsen und Laissez-faire einer vermeintlich hippen Arbeitswelt machen ihn hilflos. „Die Firma dankt“basiert auf einem Theaterstück von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, entsprechend hat es Paul Harather als Ensemblefilm umgesetzt. Und das Ensemble um Thomas Heinze und Ludwig Trepte funktioniert bestens. In den Figuren spiegeln sich zwei Welten, die beide nicht oder nicht mehr funktionieren und schon gar nicht zusammen. Kein großes Kino, aber amüsant und ambitioniert.