Zu wenig Krippenplätze: Anbau in Diskussion
Städtischer Kindergarten Nendingen soll erneut erweitert werden – Letzter Anbau 2015
●
TUTTLINGEN-NENDINGEN - Alle zehn Krippenplätze für unter dreijährige Kinder im städtischen Kindergarten Nendingen sind belegt. Doch acht Kinder stehen auf einer Warteliste. Deshalb ist laut Stadtverwaltung Tuttlingen geplant, zum August eine zusätzliche Krippengruppe als Übergangslösung im bestehenden Kindergarten einzurichten. Im kommenden Jahr sollen dann die Planungen für einen Erweiterungsbau um mindestens eine Krippengruppe aufgenommen werden.
Dieser Punkt wird kommende Woche Thema im Ortschaftsrat Nendingen (Mittwoch) und im Technischen Ausschuss des Tuttlinger Gemeinderats (Donnerstag) sein. Denn noch ist keine Entscheidung gefallen, wobei der Nendinger Ortsvorsteher Franz Schilling im Gespräch mit unserer Zeitung darauf verweist, dass er und seine Ortschaftsratskollegen sich bereits beim Anbau an den Kindergarten im Jahr 2015 für eine weitere Krippengruppe stark gemacht hätten. „Wir haben uns damals für 20 Plätze statt zehn eingesetzt.“Schließlich habe man damals schon gewusst, dass durch das Neubaugebiet „Unter dem Hägle“viele junge Familien mit Kinderwunsch nach Nendingen ziehen werden.
Mit den Namen von acht Kindern auf einer Warteliste für einen Krippenplatz sei nun Druck im Kessel. „Das eilt jetzt. Am besten wäre es gewesen, man hätte das damals gleich gemacht“, findet Schilling.
Die Geburtenzahlen sind im vergangenen Jahr nach oben geschnellt. 34 neue Erdenbürger hat es in Nendingen gegeben, Zuzüge nicht mitgerechnet. „Das ist viel mehr als in den Jahren davor“, sagt der Ortsvorsteher. Auf diesem hohen Niveau wird es sich einpendeln, prophezeit er: „Man kriegt ja so einiges mit.“
Die zwei Kindergarten-Gruppen in der städtischen Einrichtung bieten 53 Plätze für Kinder über drei Jahren an. Laut Stadt Tuttlingen besuchen aktuell 46 Kinder die Einrichtung, eine Warteliste gebe es keine. Alle Kinder, die dort angemeldet seien, bekämen auch einen Platz, heißt es. Dennoch soll Ende dieses Jahres der Bedarf nochmal untersucht werden, um abzuklären, ob neben der baulichen Erweiterung um eine Krippengruppe auch eine Erweiterung für Kinder über drei Jahre nötig sei. Platz genug gebe es, sagt Schilling.
„Sind damals abgebügelt worden“
Im Nendinger Ortschaftsrat wird der städtische Kindergarten kommende Woche das Topthema sein. Auch, „weil wir damals abgebügelt wurden“, sagt Schilling mit Blick auf den letzten Anbau.
Wie eine Übergangslösung für eine zusätzliche Krippengruppe im Gebäudebestand aussehen könnte, soll in den Gremien diskutiert werden, so die Stellungnahme der Stadt Tuttlingen, und dann zum August umgesetzt werden. „Für diese Übergangslösung gehen wir von Anschaffungsund Ausstattungskosten in Höhe von 21 000 Euro aus. Für zusätzliche Personalkosten sind für das Jahr 2018 rund 50 000 Euro kalkuliert“, heißt es weiter.
Für einen eventuellen Anbau an den bestehenden Kindergarten gibt es noch keine Aussagen über die Höhe der Ausgaben.
Die Sitzung des Ortschaftsrats Nendingen am Mittwoch im Rathaus Nendingen ist um 19 Uhr. Die Räte des Technischen Ausschusses kommen am Donnerstag um 16 Uhr zu einer Sitzung im Ratssaal des Rathauses Tuttlingen zusammen.