Mühlheim vollendet sein Wassernetzwerk
Trinkwasserleitung vom Nendinger zum Mühlheimer Hochbehälter steht
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MÜHLHEIM/NENDINGEN - Die Neustrukturierung der Mühlheimer Wasserversorgung ist mit der Fertigstellung und der offiziellen Einweihung der Wasserleitung von Nendingen nach Mühlheim am Montagnachmittag abgeschlossen worden.
Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach begrüßte zahlreiche geladene Gäste, die an der Installation und Inbetriebnahme der neuen Wasserleitung vom Hochbehälter in Nendingen zum neuen Hochbehälter „Kitzenbühl“in Mühlheim beteiligt waren, und dankte ihnen.
„Jetzt dürfen wir den vorläufigen Schlusspunkt setzen und uns über das gelungene Gesamtwerk freuen“, sagte Kaltenbach mit Blick auf die Neustrukturierung des Wasserversorgung-Großprojekts. Er erinnerte an die zahlreichen zurückliegenden Maßnahmen im vergangenen Jahr, darunter die Einweihung des neuen Hochbehälters „Kitzenbühl“in Mühlheim und deren Ultrafiltrationsanlage.
„Meilenstein und notwendiger Schritt“
Als letzter Schritt, der zu diesem Großprojekt gehörte, war die Fertigstellung der festen Leitung vom Nendinger zum Mühlheimer Hochbehälter. Diese ist 3,2 Kilometer lang. Damit geht ein rund drei Jahrzehnte andauernder kommunalpolitischer Diskussionsprozess zu Ende.
„Unsere Stadt hat jetzt zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein zweites Standbein in der Wasserversorgung“, betonte Kaltenbach und erklärte diese Maßnahme als „Meilenstein und notwendiger Schritt zur langfristigen Sicherstellung der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser unserer Bevölkerung“. Damit sei eine „hohe Sicherheit“für Mühlheim und den Stadtteil Stetten gewährleistet, und das „mit einer hochmodernen und sicheren Wasserversorgungsstruktur“.
Mühlheims Bürgermeister erinnerte daran, dass die Wasserleitung erst in den kommenden Jahren gebaut werden sollte. „Die extreme Trockenphase im Jahr 2015 und der damit einhergehende Wassermangel haben uns demütig werden lassen“, erklärte Kaltenbach und sprach damit die akute Notsituation an, bei der nach mehr als 50 Jahren der zuverlässigen Schüttung die Waltersteinquelle drohte, nicht mehr genügend Wasser zu erbringen. Damals wurde eine Notversorgungsleitung vom Hochbehälter Kolbingen nach Mühlheim gelegt (wir berichteten).
Mit der Fertigstellung des zweiten Standbeins in der Wasserversorgung schafft Mühlheim jetzt eine Anschlussmöglichkeit an das Netz der Stadtwerke Tuttlingen und somit indirekt auch an die Bodenseewasserversorgung. Bei Wasserknappheit können künftig sechs Liter pro Sekunde durch die neue Leitung von Nendingen nach Mühlheim gelangen.
Die Neuaufstellung der Wasserversorgungsstruktur kostete knapp drei Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg förderte die Maßnahmen mit insgesamt 1,4 Millionen Euro. Die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme der Wasserleitung belaufen sich auf 474 000 Euro.
Übrigens: In Kooperation mit der Breitbandinitiative des Landkreises wurde auf weiten Teilen der Trasse die Backbone-Leitung für den Anschluss an das Glasfasernetz verlegt.