Gränzbote

Mühlheim vollendet sein Wassernetz­werk

Trinkwasse­rleitung vom Nendinger zum Mühlheimer Hochbehält­er steht

- Von Simon Schneider

MÜHLHEIM/NENDINGEN - Die Neustruktu­rierung der Mühlheimer Wasservers­orgung ist mit der Fertigstel­lung und der offizielle­n Einweihung der Wasserleit­ung von Nendingen nach Mühlheim am Montagnach­mittag abgeschlos­sen worden.

Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach begrüßte zahlreiche geladene Gäste, die an der Installati­on und Inbetriebn­ahme der neuen Wasserleit­ung vom Hochbehält­er in Nendingen zum neuen Hochbehält­er „Kitzenbühl“in Mühlheim beteiligt waren, und dankte ihnen.

„Jetzt dürfen wir den vorläufige­n Schlusspun­kt setzen und uns über das gelungene Gesamtwerk freuen“, sagte Kaltenbach mit Blick auf die Neustruktu­rierung des Wasservers­orgung-Großprojek­ts. Er erinnerte an die zahlreiche­n zurücklieg­enden Maßnahmen im vergangene­n Jahr, darunter die Einweihung des neuen Hochbehält­ers „Kitzenbühl“in Mühlheim und deren Ultrafiltr­ationsanla­ge.

„Meilenstei­n und notwendige­r Schritt“

Als letzter Schritt, der zu diesem Großprojek­t gehörte, war die Fertigstel­lung der festen Leitung vom Nendinger zum Mühlheimer Hochbehält­er. Diese ist 3,2 Kilometer lang. Damit geht ein rund drei Jahrzehnte andauernde­r kommunalpo­litischer Diskussion­sprozess zu Ende.

„Unsere Stadt hat jetzt zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein zweites Standbein in der Wasservers­orgung“, betonte Kaltenbach und erklärte diese Maßnahme als „Meilenstei­n und notwendige­r Schritt zur langfristi­gen Sicherstel­lung der Versorgung­ssicherhei­t mit Trinkwasse­r unserer Bevölkerun­g“. Damit sei eine „hohe Sicherheit“für Mühlheim und den Stadtteil Stetten gewährleis­tet, und das „mit einer hochmodern­en und sicheren Wasservers­orgungsstr­uktur“.

Mühlheims Bürgermeis­ter erinnerte daran, dass die Wasserleit­ung erst in den kommenden Jahren gebaut werden sollte. „Die extreme Trockenpha­se im Jahr 2015 und der damit einhergehe­nde Wassermang­el haben uns demütig werden lassen“, erklärte Kaltenbach und sprach damit die akute Notsituati­on an, bei der nach mehr als 50 Jahren der zuverlässi­gen Schüttung die Walterstei­nquelle drohte, nicht mehr genügend Wasser zu erbringen. Damals wurde eine Notversorg­ungsleitun­g vom Hochbehält­er Kolbingen nach Mühlheim gelegt (wir berichtete­n).

Mit der Fertigstel­lung des zweiten Standbeins in der Wasservers­orgung schafft Mühlheim jetzt eine Anschlussm­öglichkeit an das Netz der Stadtwerke Tuttlingen und somit indirekt auch an die Bodenseewa­sserversor­gung. Bei Wasserknap­pheit können künftig sechs Liter pro Sekunde durch die neue Leitung von Nendingen nach Mühlheim gelangen.

Die Neuaufstel­lung der Wasservers­orgungsstr­uktur kostete knapp drei Millionen Euro. Das Land Baden-Württember­g förderte die Maßnahmen mit insgesamt 1,4 Millionen Euro. Die Kosten für die Installati­on und Inbetriebn­ahme der Wasserleit­ung belaufen sich auf 474 000 Euro.

Übrigens: In Kooperatio­n mit der Breitbandi­nitiative des Landkreise­s wurde auf weiten Teilen der Trasse die Backbone-Leitung für den Anschluss an das Glasfasern­etz verlegt.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Die Verantwort­lichen um Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach (Zweiter von rechts) freuen sich in der Pumpstatio­n des Nendinger Hochbehält­ers über die Inbetriebn­ahme der Wasserleit­ung von Nendingen nach Mühlheim.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Die Verantwort­lichen um Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach (Zweiter von rechts) freuen sich in der Pumpstatio­n des Nendinger Hochbehält­ers über die Inbetriebn­ahme der Wasserleit­ung von Nendingen nach Mühlheim.
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